Haselwild
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Das gut getarnte und heimliche Haselhuhn lebt in deckungsreichen Wäldern. Die paarweise zusammenlebenden Vögel sind sehr ortstreu und beanspruchen zur Brutzeit ein Revier von ca. 10 bis 40 Hektar. Größere offene Flächen ohne Deckung werden selten überquert. Haselhuhnlebensräume finden sich deshalb meist in großen, zusammenhängenden Waldgebieten, da eine Zu- und Abwanderung in isoliert liegende Wälder kaum erfolgt.
Erscheinungsbild
Das Haselhuhn zählt zu den Raufußhühnern, weil seine Läufe befiedert sind. Außerdem besitzen die Vögel in den schneereichen Monaten von September bis Mai Federstifte an den Zehen, die wie Schneeschuhe wirken.
Im Gegensatz zu Auerhuhn und Birkhuhn unterscheiden sich Hahn und Henne nur unwesentlich: mit Ausnahme der kurzen Zeit der Mauser ist die Kehle beim Hahn schwarz gefärbt, die der Henne stets gebändert. Das Körper-Gefieder der Vögel ist sehr komplex in grauen, braunen, schwarzen und weißen Farbtönen gezeichnet und löst die Körperumrisse fast vollständig auf. Damit sind die Vögel am Waldboden oder im Geäst von Bäumen und Sträuchern sehr gut getarnt. Fliegen die Vögel auf, erzeugen sie aufgrund der schnellen Flügelschläge ein polterndes Geräusch. Beim Abstreifen kann man von hinten die dunkle Endbinde der ansonsten überwiegend grau gefärbten Schwanzfedern erkennen. Bei beiden Geschlechtern, vor allem aber bei den Hähnen, ist eine kleine Federhaube, die sogenannte Holle, erkennbar.
Wissenswertes auf einen Blick
- Wissenschaftlicher Name: Tetrastes bonasia
- Gewicht: Hähne bis 490 g, Hennen bis 460 g
- Größe: Gesamtlänge 35 bis 40 cm, Flügelspannweite 48 bis 54 cm
- Alter: Höchstalter nach Ringfund: 7 Jahre
- Geschlechterunterschied: Hahn unterscheidet sich nur durch schwarzen Kehlfleck von der Henne
- Gelege: 5 - 14 (meist 7-11) Eier; ein Gelege je Jahr
Lautäußerungen des Haselhuhns
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Hier hören Sie typische Lautäußerungen von Haselhühnern.
Autor: Lütgens / Tierstimmenarchiv Berlin
Das Haselwild in Bayern
Lebensraum und Lebensweise
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Haselhühner sind tagaktiv und verbringen im Sommer die meiste Zeit zur Nahrungssuche am Boden. Zum Schlafen und Ruhen baumen sie auf. Im Winter erfolgt der Nahrungserwerb vor allem in den Baumkronen und sie sind deshalb selten am Boden anzutreffen. Das Balzgeschehen des Haselhuhnes ist weniger spektakulär als das des Auer- und Birkwildes. Es findet keine Arenabalz statt. Vielmehr beanspruchen Hahn und Henne ein gemeinsames Revier, welches sie auch verteidigen. So ist ein großer Teil des Balzverhaltens, das aus Revierflügen, Flattersprüngen und Reviergesang besteht, gleichzeitig auch Revierverteidigung gegenüber anderen Paaren oder unverpaarten Vögeln. Spätestens mit Einsetzen der Herbstbalz im September werden dann auch die Jungvögel aus dem elterlichen Revier vertrieben.
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Ernährung
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Haselwild im Jahresverlauf
Die Paarbildung beginnt beim Haselhuhn bereits im Herbst. Ab September finden sich entweder neue Partner in einem bislang unbesetzten Revier ein oder aber die langjährigen Revierinhaber erneuern zu dieser Zeit ihren Anspruch. Im Frühjahr von Mitte März bis Mitte Mai wird das Revier erneut bestätigt und es kommt zur Paarung. Die Henne baut zwischen Ende März und Anfang Mai ein Nest, in das sie 7 - 11 Eier legt und bebrütet das Gelege 25 bis 27 Tage lang. Da die Eier erst ab dem vorletzten Ei bebrütet werden, schlüpfen die Jungen eines Geleges alle gleichzeitig. Als Nestflüchter werden sie meist noch am selben Tag von der Henne vom Nest weggeführt (Beginn der Aufzuchtzeit ab Ende Mai). Der Hahn hält während der Brut und Führungszeit nur einen lockeren Kontakt zur Henne. Die Auflösung der Familie erfolgt beim Haselwild schneller als bei den anderen Raufußhühnern und so verstreichen bereits ab August die Jungvögel weit um ihre Geburtsorte, um freie Reviere zu besetzen (Ende der Aufzuchtzeit). Im Winter bilden sich in Mitteleuropa, wenn überhaupt, nur kleinere Trupps. Die Zeit der Mauser (Wechsel und Erneuerung des Federkleids) erstreckt sich von Mitte Juni bis spätestens Ende September.
In folgender Grafik sind wichtige Zeiten im Jahresverlauf des Haselhuhns dargestellt.
Jägersprache
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich unter Jägern für bestimmte Aktivitäten, Körpermerkmale oder Verhaltensweisen im Zusammenhang mit einer Tierart Begriffe eingebürgert. Einige davon sind hier aufgeführt.
- Hahn: männliches Tier
- Henne: weibliches Tier
- Gesperre: Henne und Küken
- Mauser: Wechsel/Erneuerung der Federn
- Ständer: Beine
- Balz: Paarungszeit
- Hudern: Schützen der Nestlinge vor ungünstigen Witterungseinflüssen
- Huderpfanne: Staubbadestelle
- Holle: Scheitelfedern
- Stoß: Schwanz
- Losung, Gestüber: Kot
- Abreiten, Hochburren: Auffliegen
- Rosen: nackte, farbige Haut über den Augen
- Treten: Begattung
- spissen:Revierruf des Hahns
- bisten: Revierruf der Henne
Management
Die illegale Tötung eines ganzjährig geschonten Wildtieres stellt eine Straftat nach § 38 Abs. 1 Nr. 2 des Bundesjagdgesetzes dar.
Auch das Sammeln und Stören von Gelegen des Federwildes ist verboten nach § 22 Abs. 4 des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) und § 22 Abs. 3 des Bayerischen Jagdgesetzes (BayJG).