Alpenschneehuhn

ein Alpenschneehuhn im weißen Wintergefieder auf einer Schneefläche.Zoombild vorhanden

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Während der letzten Eiszeit waren Schneehühner als ausgeprägte Kältespezialisten weit über den Kontinent verbreitet. Mit zunehmender Erwärmung wichen die Tiere in kühlere Regionen zurück. Die heutigen Rückzugsgebiete finden sich vor allem nördlich des Polarkreises und in Gebirgsregionen. Im Alpenraum ist das Schneehuhn ein typischer Vogel der Hochgebirgslagen. Es lebt oberhalb der Baumgrenze zwischen 1.800 bis 3.000 Metern.

ein männliches Alpenschneehuhn mit weißem und braunem Gefieder während des Rufens.
Das Alpenschneehuhn hat eine Körperlänge von 33 bis 38 Zentimetern. Im Winter trägt es bis auf die Schwanzfedern ein rein weißes Winterkleid, wodurch es hervorragend getarnt ist. Dicht befiederte Läufe (Beine) und Zehen sorgen dann dafür, dass es keine "kalten Füße" bekommt. Durch die Zehenbefiederung sind die Fußabdrücke unverwechselbar.
Im Sommer sind nur noch die Unterseite und die Handschwingen weiß, der Rest des Gefieders ist hellbraun bis dunkel wellig gescheckt und bietet im felsigen Gelände sehr gute Tarnung. Den Hahn erkennt man in allen Jahreszeiten an seinem schwarzen "Zügelstreif", der sich vom Schnabelansatz bis übers Auge erstreckt. Der Henne fehlt dieses Erkennungsmerkmal.

Lautäußerungen des Alpenschneehuhns

ein rufendes Alpenschneehuhn mit rein weißem Gefieder auf einer Schneefläche während des Rufens.

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Ein typischer Laut der Alpenschneehühner ist das sogenannte "Knarren" der Hähne, das vor allem in der Balzzeit zu vernehmen ist. Dieses eindringliche Geräusch kündigt meist schon vor Sichtkontakt die gut getarnten Schneehühner an.

Autor: Frommolt, Karl-Heinz / Tierstimmenarchiv Berlin

Das Alpenschneehuhn in Bayern

Das Alpenschneehuhn besiedelt im bayerischen Alpenanteil ausschließlich Regionen oberhalb der Baumgrenze. Verbreitungsschwerpunkte liegen in den Kalkhochalpen. Größere Lücken existieren vor allem in den Chiemgauer Alpen und den Bayerischen Voralpen.

Hühner in Iglus

ein weibliches Alpenschneehuhn seitlich im Schnee. Kleine grüne Grasbüschel schauen aus dem Schnee hervor.Zoombild vorhanden

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In den Alpen besiedeln Schneehühner die Lebensräume oberhalb der Baumgrenze und sind dabei hervorragend an ein Leben in der Kälte angepasst. Selbst bei extremen winterlichen Temperaturen weichen sie nur selten unter die Baumgrenze aus. Sie bevorzugen Gebiete mit abwechslungsreichem Geländerelief, das heißt Hangneigung und -ausrichtung sollten häufig wechseln. Mulden und Schneetäler führen ebenfalls zu vielfältigen Strukturen, wo es sowohl Licht und Wärme, als auch Schnee, Nahrung und Deckung auf engem Raum gibt.
So verwundert es nicht, dass sich Schneehühner gerne in Gratnähe aufhalten: Hier ist der Weg vom warmen Südhang, der zur Nahrungsaufnahme genutzt wird, zum kühlen Nordhang, der sich für Schneehöhlen eignet, sehr kurz.
Für uns unwirtlich erscheinende Felsen, Steine und Geröll sind wichtige Elemente im Schneehuhnhabitat. Sie ermöglichen Deckung, speichern Wärme, spenden Schatten, eignen sich als Singwarten und schützen vor extremen Wettereinbrüchen. Zudem schmilzt der Schnee im Frühjahr rund um die Felsblöcke schneller, sodass sie Hühner hier früher Nahrung zur Verfügung haben.
Alpenschneehühner sind überwiegend morgen- und abendaktiv. Im Winter verbringen die Vögel viel Zeit in Schneehöhlen, deren Schutz dem eines Iglus gleichkommt. Wenn im Frühjahr der Schnee schmilzt, erkennt man ehemalige Schneehöhlen an dem geklumpten Vorkommen von Kot, der dann freiliegt.

Die Winterstrategien der Raufußhühner

Die Raufußhühner Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn und Alpenschneehuhn sind gut an die saisonalen Veränderungen angepasst. Während der kalten Jahreszeit ernähren sich Auer- und Birkhühner vorwiegend von Nadeln und Knospen.

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