Birkwild

Birkhahn auf sonniger WieseZoombild vorhanden

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Der Lebensraum des Birkhuhns ist die sogenannte "Kampfzone" des Waldes. In diesen halboffenen Landschaften (Moorränder, Latschen- und Almwiesenregionen der Hochgebirge) bietet die Gemeinschaftsbalz der Hähne im Frühjahr ein beeindruckendes Natur-Schauspiel. Bereits aus großer Entfernung hört man das Kullern und Zischen der Hähne, die in den Balzarenen um die besten Plätze kämpfen. Außerhalb der Alpen sind die Vorkommen des Birkhuhns eher selten.

Eine Henne auf grüner Wiese

Wie das Auerwild zählt auch das Birkwild aufgrund der befiederten Ständer (Beine) zu den Raufußhühnern. Birkhühner sind jedoch kleiner und ihr Körperbau ist kompakter. Die Hähne unterscheiden sich deutlich von den Hennen: Sie sind größer und ihr Gefieder ist schwarz mit bläulichem Glanz.
Die Schwanzfedern werden bei der Balz zu einem Rad aufgestellt, wobei die äußeren Federn ganz charakteristisch nach unten gebogen sind. Durch das Aufstellen der Schwanzfedern kommen auf der Rückseite die leuchtend weißen Unterschwanz-Deckfedern zum Vorschein, die auch über größere Entfernungen eine gute Signalwirkung haben. Die Hennen sind unscheinbar braun, schwarz und weiß gestreift und damit gut getarnt. Im Gegensatz zur Auerhenne ist bei der Birkhenne auch die Brust gebändert.
Die Hühnervögel fliegen mit einem polternden Geräusch auf. Im Flugbild wechseln kräftige Flügelschläge mit längeren Gleitstrecken. Um die Flugfähigkeit nicht zu belasten, werden unverdauliche Pflanzenteile so schnell wie möglich wieder ausgeschieden. Losungsreste, die in größeren Mengen unter den Schlafbäumen oder an Ruheplätzen abgegeben werden, geben deshalb gute Hinweise auf das Vorkommen der Art.

Birkhähne bei der Balz

Birkhähne beim Kampf im Schnee

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Hier hören Sie die charakteristischen Laute balzender Birkhähne.

Autor: Meyer, Hugo / Tierstimmenarchiv Berlin

Birkwild in Bayern

Das Birkhuhn hat in Bayern seinen Verbreitungsschwerpunkt in den höheren Lagen der Alpen. Es fühlt sich im Übergangsbereich von lichten Hochlagen- oder Bergmischwäldern zu alpinen Rasen oder Almweideflächen wohl. Außerhalb dieser Region sind nur Einzelnachweise in größeren Moorkomplexen im Voralpenraum oder im Bayerischen Wald, sowie das Vorkommen in der Weidelandschaft der Hohen Rhön bekannt.
Laut Brutvogelatlas für Bayern (Rödl et. al 2012) wird der aktuelle Bestand auf ca. 1.400 bis 2.400 Individuen geschätzt.

Henne sitzt auf AstZoombild vorhanden

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Das Birkhuhn ist gleichermaßen Wald- und Offenlandvogel: Es benötigt den Übergangsbereich zwischen beiden Lebensräumen. Lichte Hochlagenwälder der Gebirge, die mit Latschen- und Grünerlengebüsch sowie alpinen Matten verzahnt sind, bieten ideale Lebensbedingungen für das Birkhuhn und sind in Bayern hauptsächlich im Alpenraum oder an den Rändern großer Moore zu finden. Die offenen Bereiche werden zur Balz genutzt während das Huhn im lichten Wald gleichermaßen Deckung und Nahrung findet.
Die Vögel sind überwiegend tagaktiv mit einem Aktivitätsschwerpunkt am frühen Morgen und am Nachmittag. Die Nacht verbringen sie auf tief beasteten Nadelbäumen. Dort schlafen sie meist in tieferen Stockwerken als das Auerhuhn. Im Winter meistern sie klirrende Außentemperaturen indem sie sich in Schneehöhlen eingraben.
Birkhühner leben die meiste Zeit des Jahres über gesellig. Den Höhepunkt im Jahresverlauf bildet die spektakuläre Gemeinschaftsbalz. Als Balzarenen werden offene Bereiche, wie alpine Rasen, Almen, Hochmoore oder in Skandinavien auch zugefrorene Seen genutzt. Darin verteidigen die Hähne mit auffälligen und weithin sichtbaren Flattersprüngen und den typischen Lautäußerungen kleine Territorien. Die Hennen kommen Ende April/Anfang Mai zum Balzplatz und erwählen sich vorzugsweise den dominantesten Hahn der Balzarena.
Potenzielle Verbreitung des Birkhuhns in den Bayerischen Alpen (blau). Quelle: LWF

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Potenziell natürliche Lebensräume der Raufußhühner in den bayerischen Alpen
Die Raufußhühner Haselhuhn, Birkhuhn und Auerhuhn sind an spezielle Lebensräume und Waldstrukturen gebunden. Für die kartografische Darstellung wurden die potenziell natürlichen Lebensräume der Raufußhühner in den Bayerischen Alpen durch die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft modelliert.

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Die Winterstrategien der Raufußhühner
Die Raufußhühner Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn und Alpenschneehuhn sind gut an die saisonalen Veränderungen angepasst. Während der kalten Jahreszeit ernähren sich Auer- und Birkhühner vorwiegend von Nadeln und Knospen.

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