Schnatterente
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Schnatterenten sind in Bayern als Brutvögel sowie im Herbst und Winter als Durchzügler und Wintergäste anzutreffen. Das Gefieder der Weibchen ähnelt dem Stockentenweibchen, die Schnatterenten sind allerdings etwas kleiner und schlanker. Bei der Nahrungsaufnahme von der Wasseroberfläche äußert die Schwimmentenart ein charakteristisches „Schnattern“, welches namensgebend für die Art war.
Erscheinungsbild
Wissenswertes auf einen Blick
- Wissenschaftlicher Name: Anas strepera
- Gewicht: 850 – 990 g, Erpel etwas schwerer als Enten
- Größe: 46 – 58 cm, Flügelspannweite 84 – 95 cm
- Alter: bis ca. 22 Jahre
- Geschlechterunterschied: unterschiedliche Prachtkleider, Erpel mit gräulichem Körpergefieder, Enten bräunlich
- Gelege: 8 – 12 Eier, ein Gelege pro Jahr; Nachgelege bei frühem Verlust des ersten Geleges
Die Stimme der Schnatterente
Schnatterenten quaken tief, kurz und mechanisch "ährp". Während der Balzzeit lassen sie pfeifende "pjii"- Töne verlauten. Hören Sie hier das typische Quaken der Schnatterente:
Autor: Frommolt, Karl-Heinz / Tierstimmenarchiv Berlin
Schnatterenten in Bayern
Schnatterenten sind in Bayern nicht nur als Brutvögel, sondern auch als Mausergäste, Durchzügler und Wintergäste anzutreffen. Der Brutbestand wird auf 440 bis 700 Paare geschätzt. Schnatterenten brüten in den Weiherlandschaften Mittelfrankens und der Oberpfalz, wie in Aischgrund, Rußweihergebiet und Charlottenhofer Weihergebiet. In Südbayern brütet die Art an den großen Voralpenseen, im Ismaninger Teichgebiet sowie in verschiedenen Donauabschnitten mit Altwässern.
Zur Mauserzeit im Juli und August fliegen auch aus anderen Regionen Schnatterenten nach Bayern, um gemeinsam auf den großen Seen zu Mausern. Die wichtigsten Gewässer für die Mauser sind neben dem Ismaninger Teichgebiet das mittelfränkische Weihergebiet und die mittleren Isarstauseen.
Zur Überwinterung in Bayern finden sich Schnatterenten in großer Zahl im Ismaninger Teichgebiet, am Chiemsee, verschiedenen Stauseen und dem Rötelweihergebiet ein.
Rastende Schnatterenten nutzen auf dem Herbst- und Frühjahrszug unter anderem die Voralpenseen, sowie die Auen und Altarme von Donau, Lech, Isar und Inn, um ihre Reserven wieder aufzufüllen, zu fressen und zu rasten.
Lebensraum und Lebensweise
© Heither H.
Schnatterenten leben in monogamen Saisonehen zusammen. Sie sind Bodenbrüter und legen ihre Nester meist einzeln, manchmal auch fast kolonieartig mit geringem Abstand nebeneinander an. Die Weibchen bauen das Nest auf trockenem Untergrund in dichter Vegetation. Dazu wird unweit des Wassers eine Mulde mit Pflanzenmaterial angelegt. Das Ausbrüten der Eier übernehmen ebenfalls ausschließlich die Weibchen. Innerhalb von 24 bis 26 Tagen brüten sie acht bis zwölf Eier aus. Nach dem Schlüpfen der Küken im Juni/ August dauert es 45 bis 50 Tage bevor die jungen Vögel flugfähig und selbstständig werden. Es kann auch vorkommen, dass die Mutter die Jungen schon vorher verlässt.
Ernährung
Schnatterenten im Jahresverlauf
Der Zeitraum der Eiablage erstreckt sich von Anfang Mai bis in den Juni und die Jungenaufzucht ist häufig erst Ende August abgeschlossen. In den Monaten Juli bis September wechseln die Erpel der Schnatterenten ein Großteil ihres Gefieders, bei den Weibchen beginnt die Mauser erst später, da sie noch mit der Jungenaufzucht beschäftigt sind und dauert häufig bis in den Oktober an. Innerhalb dieser Zeit sind beide Geschlechter für rund vier Wochen flugunfähig. Ab Oktober fliegen Schnatterenten in ihre Überwinterungsgebiete, aus denen sie erst im März/ April an die Brutgewässer zurückkehren.
Jägersprache
Unter Jägern haben sich für bestimmte Aktivitäten, Körpermerkmale oder Verhaltensweisen spezielle Begriffe eingebürgert. Einige davon sind hier aufgefüh:
- Erpel: männliches Tier
- Ente: weibliches Tier
- Junge: Küken
- Schof: Familienverband
- Ständer: Beine
- Latschen: Füße
- Bürzel: Schwanz
- Prachtkleid: farbenfrohes, auffallendes Gefieder des Erpels im Winterhalbjahr bis zur Balz
- Schlichtkleid: Weniger auffallendes Federkleid des Erpels nach der Balz im Frühjahr bis zum Spätsommer
- Großgefieder: Schwungfedern des Flügels und Steuerfedern des Schwanzes
- Kleingefieder: Federn, die der Körperbedeckung dienen
- Mauser: Gefiederwechsel
- einfallen: wassern oder landen
- aufstehen: auffliegen
Management
Es besteht jedoch eine ganzjährige Schonzeit.
Die illegale Tötung eines ganzjährig geschonten Wildtieres stellt eine Straftat nach § 38 Abs.1 Nr.2 des Bundesjagdgesetzes dar.