Löffelente
© H.-J.Fünfstück/www.5erls-naturfotos.de
Bereits auf den ersten Blick wird deutlich, woher diese Entenart ihren Namen hat. Das charakteristische Erkennungsmerkmal der Löffelente ist der breite, löffelförmige Schnabel. In Bayern ist die zu den Schwimmenten gehörende Entenart ein sehr seltener Brutvogel.
Erscheinungsbild
Wissenswertes auf einen Blick
- Wissenschaftlicher Name: Anas clypeata
- Gewicht: 500 bis 800 g
- Größe: 44 bis 52 cm, Flügelspannweite 70 bis 85 cm
- Alter: bis 20 Jahre (ältester beringter Vogel)
- Geschlechterunterschied: Deutlicher Geschlechterdimorphismus im Prachtkleid. Erpel sind auffällig bunt mit blaugrünem Kopf und Hals sowie schwarz, weiß und braunem Federkleid. Die Enten haben ein einheitliches bräunliches Federkleid.
- Gelege: 8 bis 12 Eier
Die Stimme der Löffelente
Die Erpel rufen nasal "tok-tok, tok-tok", während das Löffelenten- Weibchen ein leises "kerr-äsch" verlauten lässt. Hören Sie hier den Ruf einer weiblichen Löffelente.
Autor: Tembrock, Günter / Tierstimmenarchiv Berlin
Löffelenten in Bayern
Die Löffelente ist in Bayern ein sehr seltener Brutvogel mit nur vereinzelten Brutvorkommen. Der Bestand wird in Bayern auf 30-40 Brutpaare geschätzt. Die Brutvorkommen beschränken sich auf das Rußweihergebiet, den Obermain, an der Chamb, an der Altmühl und den Altmühlsee, an der Donau und im Ismaninger Teichgebiet. Im Winter ziehen die meisten Löffelenten nach Südeuropa oder Afrika.
Einige Löffelenten, die in Bayern brüten oder aus anderen Regionen kommen, überwintern allerdings auch in Bayern. Das wichtigste Überwinterungsgewässer in Bayern ist das Ismaninger Teichgebiet, wo sich jährlich mehr als 400 Löffelenten zusammenfinden. Weitere Überwinterungsgebiete sind auf größeren, eisfreien Gewässern wie Altmühlsee, Chiemsee, Ammersee, Mittelfränkisches Weihergebiet und Moosburger Stausee.
Zur Mauserzeit im Sommer finden sich Löffelenten gesellig an nährstoffreichen Gewässern ein. Im Ismaninger Teichgebiet versammeln sich für die Mauser auch Löffelenten aus anderen Regionen. Weitere Mausergewässer sind unter Anderem Ammersee, Moosburger Stausee und die Rötelseeweiher.
Lebensraum und Lebensweise
© Stahl F.
Die Nester werden häufig am Boden im Bereich der Verlandungszone in Ufergebüschen oder krautiger Vegetation angelegt. Herabgezogene Grashalme geben den Nestern Deckung nach oben.
Die Entenart ist sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv. Während der Brutzeit verhalten sich die Löffelenten territorial, außerhalb der Brutzeit gesellig. Bei Störungen fliegen sie, für Schwimmenten typisch, steil vom Gewässer auf.
Löffelenten leben in monogamen Saisonehen, die sich bereits im Winter zusammenfinden. Nach der Paarung findet die Eiablage überwiegend zwischen Mitte Mai bis Anfang Juni statt, wobei jeden Tag ein Ei abgelegt wird. Innerhalb von 22-23 Tagen werden die Eier ausgebrütet, ehe die Jungvögel mit 40-45 Tagen flügge und selbstständig sind.
Ernährung
© Gilbert P.
Löffelenten im Jahresverlauf
Die Balz der Löffelenten beginnt teilweise bereits im Herbst. Nach der Ankunft ins Brutgebiet ab März beginnt das Weibchen mit dem Nestbau und der Jungenaufzucht.
Die Erpel mausern ihr Gefiedern bereits im Mai/Anfang Juni. Die Weibchen beginnen erst nach der Jungenaufzucht etwa einen Monat später mit der Mauser. Während des Spätsommers sind die Erpel und Enten für rund drei bis vier Wochen flugunfähig. Die Mauser in das Prachtkleid ist schließlich erst in den Wintermonaten abgeschlossen.
Jägersprache
Unter Jägern haben sich für bestimmte Aktivitäten, Körpermerkmale oder Verhaltensweisen spezielle Begriffe eingebürgert. Einige davon sind hier aufgeführt.
- Erpel: männliches Tier
- Ente: weibliches Tier
- Junge: Küken
- Schof: Familienverband
- Ständer: Beine
- Latschen: Füße
- Bürzel: Schwanz
- Prachtkleid: farbenfrohes, auffallendes Gefieder des Erpels im Winterhalbjahr bis zur Balz
- Schlichtkleid: weniger auffallendes Federkleid des Erpels nach der Balz im Frühjahr bis zum Spätsommer
- Großgefieder: Schwungfedern des Flügels und Steuerfedern des Schwanzes
- Kleingefieder: Federn, die der Körperbedeckung dienen
- Mauser: Gefiederwechsel
- einfallen: wassern oder landen
- aufstehen: auffliegen
Management
Es besteht jedoch eine ganzjährige Schonzeit.
Die illegale Tötung eines ganzjährig geschonten Wildtieres stellt eine Straftat nach § 38 Abs. 1 Nr. 2 des Bundesjagdgesetzes dar.