Wanderfalke
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Der Wanderfalke ist in Bayern ein seltener Vogel. Dank gezielter Schutz- und Auswilderungsprogramme hat sich das Brutareal des schnellen Jägers seit den späten 1990er Jahren aber erfreulicherweise wieder vergrößert. Wanderfalken sind hochspezialisierte Vogeljäger. Die Nahrung besteht fast ausschließlich aus kleinen bis mittelgroßen Vögeln, die im Flug erbeutet werden. Geschwindigkeiten bis zu 140 Stundenkilometer sind dabei möglich.
Erscheinungsbild
An den Fängen ist die Mittelzehe besonders lang ausgeprägt und mit "Haltenoppen" versehen, was für Vogeljäger charakteristisch ist. Im Flugbild fallen die spitzen, leicht gewinkelten Flügel auf.
Das Männchen ("Terzel") ist kleiner als das Weibchen.
Wissenswertes auf einen Blick
- Wissenschaftlicher Name: Falco peregrinus
- Gewicht: Männchen bis 750 g, Weibchen bis 1,3 kg
- Größe: Länge 40 bis 50 cm, Flügelspannweite 85 bis 120 cm
- Alter: bis 20 Jahre
- Geschlechterunterschied: Weibchen größer als Männchen, keine Unterschiede im Gefieder
- Gelege: 2 bis 5 Eier, 1 Gelege je Jahr
Die Stimme des Wanderfalken
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Hier können Sie seinen Warn- und Kontaktruf "rähk, rähk…" hören.
Autor: Frommolt, Karl-Heinz / Tierstimmenarchiv Berlin
Der Wanderfalke in Bayern
Lebensraum und Lebensweise
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Falken bauen kein richtiges Nest. Als Nistplatz suchen sie deshalb vor allem Nischen in Felswänden, aber auch in Gebäuden und nehmen sogar Nisthilfen an. Der Wanderfalke erreicht die Brutreife meist erst im dritten Lebensjahr und ist dann zumindest für eine Brutsaison, häufig aber auch auf Dauer, monogam. Die Brutreviere werden im Umkreis von einigen hundert Metern vehement gegen Artgenossen verteidigt.
Ernährung
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Der Wanderfalke im Jahresverlauf
Die Paarbildungs- und Balzzeit dauert in der Regel von Anfang Februar bis Ende März. Danach legt das Weibchen zwei bis fünf Eier, die überwiegend, aber nicht ausschließlich vom Weibchen ausgebrütet werden. Die Nahrung beschafft während dieser Zeit hauptsächlich der Terzel. Nach etwa einem Monat (ca. Ende April) schlüpfen die Jungen, die nach weiteren fünf bis sechs Wochen ausfliegen. Einen weiteren Monat lang werden sie dann noch von den Altvögeln gefüttert, ehe sie im Juli ganz selbständig werden.
Die jährliche Vollmauser des Klein- und Großgefieders erstreckt sich von April bis Oktober. Beim Männchen beginnt die Mauser nach dem Schlüpfen der Jungen.
Der Wanderfalke ist fast auf der ganzen Welt verbreitet. In Nordeuropa ist er ein Zugvogel und zieht im Winter nach Mittel- und Osteuropa. In Mitteleuropa sind die Altvögel meist Standvögel und bleiben ganzjährig im oder nahe des Brutreviers. Die Jungvögel unternehmen oft weite Wanderungen und ziehen im Herbst in südwestlicher Richtung ab.
Jägersprache
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich unter Jägern für bestimmte Aktivitäten, Körpermerkmale oder Verhaltensweisen im Zusammenhang mit einer Tierart Begriffe eingebürgert. Einige davon sind hier aufgeführt.
- Balz: Paarungszeit
- Mauser: Wechsel / Erneuerung der Federn
- Terzel: männliches Tier
- Weib, Falke: weibliches Tier
- Ständer: Beine, Zehen
- Hände: Füße in der Falknersprache
- Hosen: Beinbefiederung
- Stoß: Schwanz
- Geschmeiß: Kot
- Kröpfen, atzen: fressen
- Binden: Beute fangen in der Falknersprache
Management
Die illegale Tötung eines ganzjährig geschonten Wildtieres stellt eine Straftat nach § 38 Abs. 1 Nr. 2 des Bundesjagdgesetzes dar.
Auch das Sammeln und Stören von Gelegen des Federwildes ist verboten nach § 22 Abs. 4 des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) und § 22 Abs. 3 des Bayerischen Jagdgesetzes (BayJG).
Als universeller Begleiter für die Beizjagd auf Vögel wird der Wanderfalke schätzungsweise bereits seit dem 3. Jahrhundert in Mitteleuropa eingesetzt.