Turmfalke

Turmfalke sitzt auf ZaunpfahlZoombild vorhanden

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Der Turmfalke, als Spezialist der Mäusejagd, profitiert von der Kulturlandschaft und ist in Bayern fast flächig verbreitet. Dabei sind die kleinen Greife über Feldern genauso zu beobachten wie in Siedlungsgebieten. Selbst die bayerischen Alpen haben sich Turmfalken als Lebensraum erobert - bis in eine Höhe von 2.000 Meter. Die Tiere nisten gerne in hohen Gebäuden, worauf auch der deutsche Name Bezug nimmt. Eine andere Bezeichnung ist "Rüttelfalke". Sie stammt von seiner Fähigkeit, flügelschlagend in der Luft stehen ("rütteln") zu können.

Erscheinungsbild

fressender Turmfalke
Der etwa taubengroße Vogel hat lange spitze Flügel und einen langen Schwanz ("Stoß"). Der Rücken und die Schultern sind rotbraun gefärbt mit schwarzen Flecken. Die Flügelenden sind dunkel. Brust und Bauch sind deutlich heller als die Oberseite und ebenfalls dunkel gesprenkelt. Männchen und Weibchen unterscheidet man am besten Anhand der Kopf- und Schwanzfedernfarbe, diese ist beim Männchen bleigrau und beim Weibchen bräunlich. Bei den Männchen ("Terzel") hat der Stoß zudem am Ende ein breites dunkles Querband.

junge Turmfalken im Nest

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Turmfalke auf Fenstersims

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badender Turmfalke

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fliegender Falke

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Wissenswertes auf einen Blick

  • Wissenschaftlicher Name: Falco tinnunculus
  • Gewicht: Männchen: bis 250 g, Weibchen bis 300 g
  • Größe: Länge 35 bis 40 cm, Flügelspannweite 70 bis 80 cm
  • Alter: bis über 15 Jahre
  • Geschlechterunterschied: Weibchen etwas größer als Männchen
  • Gelege: 3 bis 7 Eier, 1 Gelege je Jahr

Die Stimme des Turmfalken

Turmfalke auf Pfosten

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Hier können Sie seinen Ruf "kikiki…" hören.

Autor: Tembrock, Günter / Tierstimmenarchiv Berlin

Der Turmfalke in Bayern

Der Turmfalke ist in Bayern flächig verbreitet und mit mehr als 10.000 Brutpaaren (Rödl et. al 2012) recht häufig.

Lebensraum und Lebensweise

Turmfalke im AnflugZoombild vorhanden

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Der Turmfalke bevorzugt offene Landschaften mit kurzer Vegetation und Waldrandbereiche als Jagdgebiet und ist deshalb auch in der Kulturlandschaft zu finden. Häufig sieht man ihn "rüttelnd" (flügelschlagend) in der Luft stehen, ehe er auf eine Maus herunterstößt.
Der Vogel baut keine eigenen Nester, sondern nutzt alte Krähenhorste, geeignete Felshöhlen oder auch Gebäude als Nistplätze. Turmfalken leben in der Regel monogam.
Der Turmfalke kommt in ganz Europa vor. In West-, Mittel- und Südeuropa ist er meistens Standvogel. Die nord- und osteuropäischen Bestände ziehen im Winter als Zugvögel in Richtung Süden und Südwesten.

Ernährung

fressender TurmfalkeZoombild vorhanden

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Die wichtigsten Beutetiere sind Mäuse. Feldmaus und Erdmaus stehen dabei auf dem Speiseplan ganz oben. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass der Bestand des Turmfalken in Abhängigkeit vom jeweiligen Mäuseangebot stark schwanken kann. Neben den Kleinnagern werden auch andere Kleintiere wie Spitzmäuse oder junge Vögel als Nahrung genommen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn Mäuse nicht in ausreichender Menge vorhanden sind. Auch Insekten, im Flug erbeutet, spielen eine Rolle.

Der Turmfalke im Jahresverlauf

Balz und Paarbildung erstrecken sich von Ende März bis Mitte April. Danach brütet das Weibchen drei bis sieben Eier aus, während der Terzel Beute zuträgt. Ab Mitte Mai schlüpfen die Jungen; sie bleiben einen weiteren Monat im Nest, ehe sie ausfliegen. Allerdings werden sie auch dann noch von den Altvögeln gefüttert, ehe sie im Laufe des Sommers (etwa August) ganz selbständig werden.
Die jährliche Vollmauser des Klein- und Großgefieders erstreckt sich von Mai bis September (teilweise bis November).

Liniendiagramm der Aktivitäten des Turmfalken im Jahresverlauf

Jägersprache

Im Laufe der Jahrzehnte haben sich unter Jägern für bestimmte Aktivitäten, Körpermerkmale oder Verhaltensweisen im Zusammenhang mit einer Tierart Begriffe eingebürgert. Einige davon sind hier aufgeführt.

  • Balz: Paarungszeit
  • Mauser: Wechsel / Erneuerung der Federn
  • Terzel: männliches Tier
  • Weib, Falke: weibliches Tier
  • Ständer: Beine, Zehen
  • Hände: Füße in der Falknersprache
  • Hosen: Beinbefiederung
  • Stoß: Schwanz
  • Geschmeiß: Kot
  • Kröpfen, atzen: fressen
  • Binden: Beute fangen in der Falknersprache

Management

Turmfalke fliegt knapp über dem BodenZoombild vorhanden

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Der Turmfalke unterliegt dem Jagdrecht, ist aber ganzjährig geschützt.

Die illegale Tötung eines ganzjährig geschonten Wildtieres stellt eine Straftat nach § 38 Abs. 1 Nr. 2 des Bundesjagdgesetzes dar.

Auch das Sammeln und Stören von Gelegen des Federwildes ist verboten nach § 22 Abs. 4 des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) und § 22 Abs. 3 des Bayerischen Jagdgesetzes (BayJG).

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