Turmfalke
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Der Turmfalke, als Spezialist der Mäusejagd, profitiert von der Kulturlandschaft und ist in Bayern fast flächig verbreitet. Dabei sind die kleinen Greife über Feldern genauso zu beobachten wie in Siedlungsgebieten. Selbst die bayerischen Alpen haben sich Turmfalken als Lebensraum erobert - bis in eine Höhe von 2.000 Meter. Die Tiere nisten gerne in hohen Gebäuden, worauf auch der deutsche Name Bezug nimmt. Eine andere Bezeichnung ist "Rüttelfalke". Sie stammt von seiner Fähigkeit, flügelschlagend in der Luft stehen ("rütteln") zu können.
Erscheinungsbild
Wissenswertes auf einen Blick
- Wissenschaftlicher Name: Falco tinnunculus
- Gewicht: Männchen: bis 250 g, Weibchen bis 300 g
- Größe: Länge 35 bis 40 cm, Flügelspannweite 70 bis 80 cm
- Alter: bis über 15 Jahre
- Geschlechterunterschied: Weibchen etwas größer als Männchen
- Gelege: 3 bis 7 Eier, 1 Gelege je Jahr
Die Stimme des Turmfalken
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Hier können Sie seinen Ruf "kikiki…" hören.
Autor: Tembrock, Günter / Tierstimmenarchiv Berlin
Der Turmfalke in Bayern
Lebensraum und Lebensweise
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Der Vogel baut keine eigenen Nester, sondern nutzt alte Krähenhorste, geeignete Felshöhlen oder auch Gebäude als Nistplätze. Turmfalken leben in der Regel monogam.
Der Turmfalke kommt in ganz Europa vor. In West-, Mittel- und Südeuropa ist er meistens Standvogel. Die nord- und osteuropäischen Bestände ziehen im Winter als Zugvögel in Richtung Süden und Südwesten.
Ernährung
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Der Turmfalke im Jahresverlauf
Balz und Paarbildung erstrecken sich von Ende März bis Mitte April. Danach brütet das Weibchen drei bis sieben Eier aus, während der Terzel Beute zuträgt. Ab Mitte Mai schlüpfen die Jungen; sie bleiben einen weiteren Monat im Nest, ehe sie ausfliegen. Allerdings werden sie auch dann noch von den Altvögeln gefüttert, ehe sie im Laufe des Sommers (etwa August) ganz selbständig werden.
Die jährliche Vollmauser des Klein- und Großgefieders erstreckt sich von Mai bis September (teilweise bis November).
Jägersprache
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich unter Jägern für bestimmte Aktivitäten, Körpermerkmale oder Verhaltensweisen im Zusammenhang mit einer Tierart Begriffe eingebürgert. Einige davon sind hier aufgeführt.
- Balz: Paarungszeit
- Mauser: Wechsel / Erneuerung der Federn
- Terzel: männliches Tier
- Weib, Falke: weibliches Tier
- Ständer: Beine, Zehen
- Hände: Füße in der Falknersprache
- Hosen: Beinbefiederung
- Stoß: Schwanz
- Geschmeiß: Kot
- Kröpfen, atzen: fressen
- Binden: Beute fangen in der Falknersprache
Management
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Die illegale Tötung eines ganzjährig geschonten Wildtieres stellt eine Straftat nach § 38 Abs. 1 Nr. 2 des Bundesjagdgesetzes dar.
Auch das Sammeln und Stören von Gelegen des Federwildes ist verboten nach § 22 Abs. 4 des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) und § 22 Abs. 3 des Bayerischen Jagdgesetzes (BayJG).