Steinadler

Kopf eines Steinadlers im ProfilZoombild vorhanden

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Das Verbreitungsgebiet des Steinadlers erstreckt sich über den Mittelmeerraum, die Alpen und Skandinavien bis Ostsibirien. In Deutschland ist der "König der Lüfte" heute ausschließlich entlang der bayerischen Alpen verbreitet. Dass der Steinadler bei uns nur noch dort angetroffen werden kann, liegt an der lange Zeit betriebenen, systematischen Verfolgung des vermeintlichen Jagdkonkurrenten und Nutztierfeindes. In den für Menschen entlegenen und schwer zugänglichen Bereichen der Bayerischen Alpen hat der imposante Vogel einen sicheren Lebensraum gefunden.

Erscheinungsbild

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Der Steinadler ist in den Alpen und im Alpenvorland am besten im Flug in großer Höhe zu beobachten. Charakteristisch ist sein kreisender Segelflug bei Thermik mit leicht V-förmig angehobenen Flügeln. Auch sein Gleitflug, der immer wieder von einigen wenigen Flügelschlägen unterbrochen wird, ist ein gutes Erkennungszeichen. Die Federn der Flügelenden (Handschwingen) sind im Flug wie die Finger einer Hand einzeln zu sehen.
Das Federkleid des ausgewachsenen Tieres ist fast einheitlich dunkelbraun, nur der Scheitel schimmert gold-gelb. Im Englischen heißt der Vogel deshalb "Golden-Eagle". Die Beine ("Ständer") sind sehr kräftig, mit langen Krallen ausgestattet und bis zu den Fängen befiedert.

Die Weibchen unterscheiden sich äußerlich kaum von den Männchen. Sie sind jedoch etwas größer und deutlich schwerer. Den Jungvogel kann man gut vom Altvogel unterscheiden: Er besitzt noch deutlich weiße Gefiederpartien am Flügel und am Schwanz. Der Gefiederwechsel in das Alterskleid dauert beim Steinadler fünf bis sieben Jahre.

Steinadler frontal auf einem Ast

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Steinadler im Schnee an seiner Beute. Daneben eine Elster.

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Steinadler im Schnee

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Steinadler erhebt sich zum Flug von schneebedeckter Wiese

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Wissenswertes auf einen Blick

  • Wissenschaftlicher Name: Aquila chrysaetos
  • Gewicht: Männchen bis 4,4 kg, Weibchen bis 6,6 kg
  • Größe: Länge bis 90 cm, Flügelspannweite bis 2,3 m
  • Alter: bis über 30 Jahre
  • Gelege: 1 – 3 Eier, 1 Gelege pro Jahr

Die Stimme des Steinadlers

Steinadler sitzt in einer Wiese mit hohem Gras

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Hier können Sie seinen selten zu vernehmenden Ruf hören.

Autor: Tembrock, Günter / Tierstimmenarchiv Berlin

Der Steinadler in Bayern

Soweit geeignete Lebensgrundlagen (z.B. Nahrung, Nistplätze) vorhanden sind, haben Steinadler die bayerischen Alpen flächig besiedelt. Der Bestand wird auf 42 bis 47 Brutpaare geschätzt (Rödl et. al 2012).

Lebensraum und Lebensweise

Steinadler und Elster im Schnee nebeneinanderZoombild vorhanden

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Der Steinadler jagt im Hochgebirge vorzugsweise über der Waldgrenze, im Winter auch in tieferen Lagen. Dabei verlässt er sich auf sein "Adlerauge": Er späht aus der Luft oder an exponierten Plätzen sitzend nach Beute und greift sie im überraschenden Anflug mit seinen langen, dolchartigen Fängen.
Die Brutreife erreichen Steinadler erst mit vier bis fünf Jahren. Ihr Nest ("Horst") bauen sie meist unterhalb der Waldgrenze, häufig in Felswänden mit freiem An- und Abflug. Sie benutzen den Horst meist mehrere Jahre lang. Terzel und Weibchen bleiben in der Regel in einer monogamen Dauerehe zeitlebens zusammen und verteidigen ihr Revier ganzjährig gegen eindringende Artgenossen. Verpaarte Altvögel sind sehr standorttreu, während Jungvögel über große Entfernungen wandern können.

Ernährung

Steinadler sitzt im Schnee an einem KadaverZoombild vorhanden

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Steinadler sind bezüglich der Nahrungswahl sehr flexibel und passen sich an das regionale Angebot an. Als großer und kräftiger Vogel kann er auch entsprechend große Beutetiere schlagen. Er lebt zum Teil von Vögeln wie Raufußhühnern, hauptsächlich jedoch von Säugetieren. Dabei fallen Jungfüchse genauso ins Beutespektrum wie Gamskitze. Weiterhin spielen kranke Tiere und Aas von verendeten Tieren eine erhebliche Rolle.

Der Steinadler im Jahresverlauf

Balz und Paarbildung finden von Mitte Januar bis Mitte März statt. Danach legt das Weibchen im März bis April ein bis drei Eier, aus denen nach sechs bis sieben Wochen die Jungen in einem weißen Dunenkleid schlüpfen. Die Brutpflege übernimmt im Wesentlichen das Weibchen, während der Terzel Beute beschafft.
Die Jungen bleiben etwa 11 Wochen im Horst. Ab Spätherbst/Winteranfang werden die Jungen von den Altvögeln aus dem Revier vertrieben.
Die Mauser beginnt meist im Mai und dauert bis in den Winter. Insgesamt verläuft sie sehr variabel.

Liniendiagramm der Aktivitäten des Steinadlers im Jahresverlauf

Jägersprache

Im Laufe der Jahrzehnte haben sich unter Jägern für bestimmte Aktivitäten, Körpermerkmale oder Verhaltensweisen im Zusammenhang mit einer Tierart Begriffe eingebürgert. Einige davon sind hier aufgeführt.

  • Balz: Paarungszeit
  • Mauser: Wechsel / Erneuerung der Federn
  • Terzel: männliches Tier
  • Weib: weibliches Tier
  • Ständer, Fänge: Beine, Füße
  • Gewaff: Krallen
  • Hosen: Beinbefiederung
  • Stoß: Schwanz
  • Geschmeiß: Kot
  • Kröpfen, atzen: fressen

Management

Steinadler sitzt in einer Wiese mit hohem GrasZoombild vorhanden

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Der Steinadler unterliegt dem Jagdrecht, genießt aber ganzjährigen Schutz und wird deshalb in Deutschland nicht bejagt.

Die illegale Tötung eines ganzjährig geschonten Wildtieres stellt eine Straftat nach § 38 Abs.1 Nr.2 des Bundesjagdgesetzes dar.

Auch das Sammeln und Stören von Gelegen des Federwildes ist verboten nach § 22 Abs. 4 des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) und § 22 Abs. 3 des Bayerischen Jagdgesetzes (BayJG).

Steinadler werden wegen ihrer Größe und Vielseitigkeit vom Menschen zur Jagd (Beizjagd) eingesetzt.

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