Höckerschwan
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Der Höckerschwan ist die größte Schwanenart Europas. In Bayern kommt er heute auf fast allen Seen oder Teichen und entlang von größeren Flüssen vor. Durch die Nähe zum Menschen ist der einst scheue Wildvogel inzwischen eher zu einem halbzahmen "Parkvogel" geworden, der oft in Scharen gemeinsam mit Stockenten, Blässhühnern und Möwen an Futterplätzen anzutreffen ist.
Erscheinungsbild
Erwachsene Tiere ab einem Alter von etwa drei Jahren fallen durch ihr rein weißes Gefieder auf. Charakteristisch ist auch der orangerote bis fleischfarbene Schnabel mit der schwarzen Spitze. Das Gefieder der jüngeren Schwäne hingegen ist eher grau bis graubraun. Ihr Schnabel ist ebenfalls graubräunlich oder hellrot gefärbt.
Seinen Namen verdankt der Höckerschwan dem schwarzen Höcker an Schnabelansatz und Stirn. Dieser ist bei männlichen Tieren um einiges stärker ausgeprägt, als bei den Weibchen. Von der Schnabelbasis zum Auge hin setzt sich der schwarz gefärbte Höcker in einem schwarzen Dreieck fort. So erscheint die Kopfpartie noch eindrucksvoller. Auch die Beine (Ruder) der Höckerschwäne sind stets schwarz gefärbt. Auf dem Wasser schwimmend sehen die Tiere, dank ihres langen, s-förmig gebogen Schwanenhals sehr anmutig aus.
Wissenswertes auf einen Blick
- Wissenschaftlicher Name: Cygnus olor
- Gewicht: bis 14 Kilogramm
- Größe: Körperlänge bis 160 Zentimetern, Flügelspannweite bis 240 Zentimetern
- Alter: bis 20 Jahre
- Geschlechterunterschied: schwarzer Höcker auf Stirn beim Männchen stärker ausgeprägt als beim Weibchen
- Gelege: 5 bis 8 Eier, eine Brut pro Jahr
Laute der Höckerschwäne
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Meist sind sie schweigsam, zur Brutzeit geben sie gurgelnde bis trompetende Laute von sich. Verteidigen sie die Familie oder das Territorium "fauchen" sie sogar.
Hören Sie hier mehrere Rufe und das Geräusch schlagender Flügel.
Autor: Frommolt, Karl-Heinz / Tierstimmenarchiv Berlin
Höckerschwäne in Bayern
Jagdstrecke
Gesamtstrecke seit 1985 (© StMELF)
Der singende Flieger
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Lebensraum und Lebensweise
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Während des Sommers leben Höckerschwäne im Familienverband. Im Winter schließen sie sich zu teilweise zu großen Trupps zusammen. Schwäne die nicht brüten leben meist das ganze Jahr in größeren Gruppen. Hat sich ein Pärchen einmal gefunden, bleiben die Beiden normalerweise ein Leben lang zusammen. Die monogamen Partner brüten gemeinsam und sorgen dann auch zu zweit für ihren Nachwuchs.
Vor allem während der Brutzeit verteidigt das Männchen sein Territorium heftig. Er stolziert oder schwimmt dann in Imponierhaltung, mit segelartig aufgestellten Schwingen, umher. Er droht seinen Rivalen und generell allem was sich nähert, auch den Menschen. Gelingt es ihm nicht, Eindringlinge mit drohendem Fauchen zu vertreiben, attackiert er sehr aggressiv, mit Schnabelbissen und Flügelschlägen.
Ernährung
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Höckerschwäne im Jahresverlauf
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Ab Herbst, mit etwa 4 bis 5 Monaten, lernen die jungen Höckerschwäne dann fliegen. Nun können sie mit den Elterntieren auf Futtersuche gehen. Die Jungtiere bleiben bei den Eltern, bis der Vater sie, spätestens zu Beginn der nächsten Brutsaison, aus dem Territorium vertreibt. Die meisten Höckerschwäne bei uns bleiben über den Winter in Bayern, zusätzlich überwintern hier auch Höckerschwäne aus dem Norden.
Jagdliche Begriffe
Für den Höckerschwan werden unter den Jägern unter anderem folgende Begriffe verwendet:
- Junge: Küken
- Schof: Familienverband
- Ständer: Beine
- Großgefieder: Schwungfedern des Flügels und Steuerfedern des Schwanzes
- Kleingefieder: Federn, die der Körperbedeckung dienen
- Mauser: Gefiederwechsel
- einfallen: wassern oder landen
- aufstehen: auffliegen
Jagd und Management
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