Schneehase

Schneehase im Fellwechsel. Brauner Kopf und weißer Körper.Zoombild vorhanden

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Schneehasen sind in Europa in der Tundra- und Taiga-Region Skandinaviens und Sibiriens, in Schottland und Irland sowie in den Alpen verbreitet. Die im gesamten Alpenbogen und damit auch in Bayern vorkommende Unterart ist der sogenannte Alpen-Schneehase Lepus timidus timidus. Durch spezielle Anpassungen kommt der Alpen-Schneehase hervorragend im unwirtlichen Hochgebirge zurecht.

Erscheinungsbild

Spuren eines Schneehasen im Schnee

Verglichen mit dem Feldhasen ist der Schneehase kleiner, leichter und von eher gedrungener Gestalt. Auch die Ohren sind deutlich kürzer als beim nahen Verwandten, wodurch die Wärmeabgabe im Winter verringert wird. Weitere Unterscheidungsmerkmale zum Feldhasen sind die hellgelbe Iris (beim Feldhasen braun) sowie der rein weiße Schwanz (beim Feldhasen oberseits schwarz).

Der Aufbau und die jahreszeitlich variierende Färbung des Fells ermöglichen es dem Schneehasen, in kalten und schneereichen Lebensräumen zu überleben. Der Haarwechsel von überwiegend braun-grau im Sommer zu weiß im Winter dient vor allem der Tarnung und findet in den Monaten März bis Mai bzw. Oktober bis November statt. Die weißen, luftgefüllten Haare (Grannenhaare sowie dichte Unterwolle) des Winterfells stellen darüber hinaus eine optimale Isolierschicht dar.

Eine weitere Anpassung an den Lebensraum sind die weit spreizbaren und mit langen Borsten versehenen Hinterpfoten. Diese wirken wie Schneeschuhe und verhindern ein Einsinken im tiefen Schnee.

Wissenswertes auf einen Blick

  • Wissenschaftlicher Name: Lepus timidus
  • Gewicht: bis ca. 3,5 kg
  • Größe: Kopf-Rumpf-Länge bis zu 65 cm
  • Alter: bis zu 8 Jahre
  • Geschlechterunterschied: im Freiland kaum zu unterscheiden
  • Anzahl der Jungen: 2 - 3 Würfe pro Jahr mit jeweils 2 - 5 Jungen

Lautäußerungen der Schneehasen

Schneehase im SchneeZoombild vorhanden

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Wie die meisten Hasenartigen geben Schneehasen nur wenige Laute von sich. Als Lautäußerungen sind ein Murren und Zähneknirschen als Drohgebärden, ein lautes Quäken beim Zugriff von Feinden oder das "Fiepen" des Rammlers bei der Begattung zu nennen.

Lebensraum und Lebensweise

Ein brauner Schneehase im SommerZoombild vorhanden

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Der Schneehase besiedelt die Hochlagen der Alpen, vom oberen Waldgürtel bis in die Gipfelregion. Unterhalb von 1.200 Metern sind Schneehasen nur selten anzutreffen. Eine Ausnahme stellen strenge Winter dar, in denen Schneehasen in tiefere Lagen ausweichen.
Wichtig für die Eignung des Lebensraums ist die Verbindung von Deckung und Nahrung. Diese Kombination ist im Bereich der Waldgrenze am häufigsten zu finden, da dort Bergwald, Krummholzzone und offene alpine Matten bzw. Almflächen eng miteinander verzahnt sind. Zwischen den Ruheplätzen mit ausreichend Deckung und den Nahrungsplätzen werden oft weite Strecken zurückgelegt. Distanzen bis zu zwei Kilometern oder eine Höhendifferenz von 200 Metern sind dabei keine Seltenheit.
Die Hauptaktivitätszeit des Schneehasen liegt in der Morgen- und Abenddämmerung sowie in der Nacht. Tagsüber ruhen die Tiere meist in Mulden oder anderen Verstecken. Im Winter werden auch eigens angelegte Schneehöhlen als Unterschlupf genutzt.
Der Alpen-Schneehase lebt – im Gegensatz zu seinen nordischen Artgenossen – eher als Einzelgänger. Die Tiere sind sehr standorttreu, zeigen aber kein Territorialverhalten und keine festen Paarbindungen.

Zwischen den Vorkommen des Schneehasen und des Feldhasen gibt es Überlappungsbereiche. Dies kann sich auf den Bestand der Schneehasen in zweierlei Hinsicht negativ auswirken. Einerseits sind fruchtbare Kreuzungen mit Feldhasen möglich, was den genetischen Fortbestand der Art gefährdet. Andererseits drängt der Feldhase im Zuge des Klimawandels den Schneehasen immer weiter in größere Höhen zurück, wodurch sich der Lebensraum der Tiere stetig verkleinert.

Ernährung

Die Nahrungswahl der Schneehasen richtet sich nach dem örtlichen Angebot und der jeweiligen Jahreszeit. Auf dem Speiseplan stehen neben Gräsern und Kräutern vor allem noch Zwergsträucher (zum Beispiel Alpenrose, Heidelbeere) sowie Knospen, Rinden und Zweige von Bäumen und Sträuchern. Gelegentlich können Schneehasen auch an Rotwildfütterungen bei der Nahrungsaufnahme beobachtet werden.

Schneehasen im Jahresverlauf

Der Alpen-Schneehase bringt in der Regel zweimal, nur in Ausnahmefällen auch dreimal pro Jahr Junge zur Welt. Dabei kann ein Wurf bis zu fünf Junge umfassen, im Durchschnitt sind es zwei bis drei. Die Fortpflanzungsperiode beginnt im März und dauert bis in den September hinein. Die Tragzeit dauert etwa 50 Tage. Die ersten Junghasen kommen somit frühestens ab Mitte April zur Welt, der zweite Wurf erfolgt dann meist im Juni/Juli.

Liniendiagramm der Aktivitäten des Schneehasens im Jahresverlauf.

Die neugeborenen Hasen sind typische Nestflüchter und kommen voll entwickelt und mit offenen Augen zur Welt. Die jungen Hasen werden von der Mutter einzeln und an verschiedenen Orten versteckt und nur einmal pro Nacht gesäugt. Ansonsten bleiben sie sich selbst überlassen. Dadurch wird die Gefahr alle Jungen durch Fressfeinde zu verlieren verringert. Die Säugezeit ist mit drei Wochen vergleichsweise kurz. Danach nehmen die Jungen unmittelbar pflanzliche Nahrung zu sich.
Ebenfalls an den Jahresverlauf gekoppelt ist der bereits unter Erscheinungsbild beschriebene Fellwechsel.

Jagdliche Begriffe

Für den Schneehasen werden unter den Jägern unter anderem folgende Begriffe verwendet:

  • Häsin: weiblicher Schneehase
  • Rammler: männlicher Schneehase
  • Rammelzeit: Paarungszeit
  • Seher: Auge
  • Löffel: Ohren
  • Läufe: Beine
  • Sprünge: Hinterbeine
  • Balg: Fell
  • Wolle: Haare
  • Blume: Schwanzspitze

Management

Der Schneehase unterliegt gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 1 des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) dem Jagdrecht.

Es besteht jedoch eine ganzjährige Schonzeit.

Das heißt Schneehasen dürfen weder aufgesucht, noch darf ihnen nachgestellt werden. Auch das Erlegen oder Fangen ist verboten.

Die illegale Tötung eines ganzjährig geschonten Wildtieres stellt eine Straftat nach § 38 Abs. 1 Nr. 2 des Bundesjagdgesetzes dar.

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