Baummarder
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Die großen Waldgebiete Bayerns sind seine Heimat, auch wenn er nicht sehr häufig ist – der Baummarder. Als scheuer Waldbewohner lebt er versteckt und zurückgezogen in großen Waldgebieten. In der Natur wird er häufig mit einer anderen bei uns beheimateten Marderart, dem Steinmarder, verwechselt. Baummarder werden auch als "Edelmarder" bezeichnet. Dies rührt daher, dass sein Pelz schon immer begehrter war als der des Steinmarders. Der Pelz des Baummarders ist dichter, ansprechender gefärbt und hat einen plüschigen Schimmer.
Erscheinungsbild
Die schwarzbraune Nase wird von langen Tasthaaren umgeben. Die Ohren des Baummarders sind vergleichsweise lang und ebenfalls gelblich gerändert.
Dank seiner kräftigen Krallen beherrscht der Baummarder die Kunst des Kletterns so vollkommen wie keine andere Marderart bei uns. Insgesamt sind Baummarder etwas leichter, hochbeiniger und flinker als sein nächster Verwandter, der Steinmarder.
Wissenswertes auf einen Blick
- Wissenschaftlicher Name: Martes martes
- Gewicht: 0,9 -1,7 kg
- Größe: Kopf-Rumpf-Länge 60 – 80 cm
- Alter: bis zu 10 Jahre
- Geschlechterunterschied: Männchen etwas größer als Weibchen
- Fortpflanzung: 3 – 6 Junge alle 2 Jahre
Das "Kreischen" des Baummarders
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Hören Sie hier Kreischlaute des Baummarders.
Autor: Tembrock, Günter / Tierstimmenarchiv Berlin
Baummarder in Bayern
Jagdstrecke
Gesamtstrecke Baummarder seit 1985 (© LfL)
Lebensraum und Lebensweise
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Ernährung
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Haarige Füße
Baummarder im Jahresverlauf
Die Ranzzeit (Paarungszeit) bei den Baummardern findet in den Sommermonaten Juli und August statt. Anschließend folgt die für Marderartige typische Keimruhe. Hier nistet sich eine befruchtete Eizelle für acht bis neun Monate ein, ohne dass es zu einer Weiterentwicklung des Embryos kommt. Erst nach der sogenannten Implantation beginnt die 44–tägige Trächtigkeit. Dies führt dazu, dass die durchschnittlich drei Jungen erst im nahrungsreichen und wärmeren Frühjahr (März bis April) geboren werden. Sie leben bis zum Herbst im Familienverband, bevor sie sich ein eigenes Revier suchen.
Baummarder bekommen im Normalfall nur jedes zweite Jahr Junge. Mit etwa zwei Jahren sind sie geschlechtsreif.
Jägersprache
Für die Marderartigen werden unter den Jägern unter anderem folgende Begriffe verwendet:
- Weißkehlchen, Hausmarder, Dachmarder: Steinmarder
- Edelmarder, Goldmarder, Gelbkehlchen: Baummarder
- Ratz, Stänker: Iltis
- Ranzzeit: Paarungszeit
- Rüde: Männchen
- Fähe: Weibchen
- Lunte, Fahne: Schwanz
- Fang : Schnauze/Maul
- Geschröte: Hoden
- Schnalle: Äußeres Geschlechtsteil beim weiblichen Marder
- Brante mit Nägeln: Pfote mit Krallen
- Balg: Pelz
- schwarzes Schwanzende des Hermelins: Rutenquaste
Jagd und Management
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Beide Arten dürfen in Bayern vom 16. Oktober bis zum 28. Februar bejagt werden. Den Rest des Jahres besteht Schonzeit.