Nahrungssuche und Fraß hinterlassen Spuren

Frischlinge auf Nahrungssuche

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Ihre wühlende Suche nach Nahrung im Boden von landwirtschaftlichen genutzten Acker- und Wiesenflächen verursacht teilweise erhebliche Schäden. Wenn Wildschweine so zahlreich vorkommen wie derzeit, entstehen Schäden auch im Wald, zum Beispiel wenn Buchen oder Eichenpflanzungen ausgegraben oder abgebissen, Eichelsaaten aufgefressen oder Kulturzäune zerstört werden. Aus Sicht des Naturschutzes ist die Bewertung des Schwarzwildwühlens nicht ganz einfach. Einerseits fördert die Bodenverwundung bestimmte Tier und Pflanzenarten, andererseits können Naturschutzziele durch das wiederkehrende Wühlen und das oft auch selektive Fressen bestimmter Arten gefährdet werden.

Mais nicht nur direkt von den Feldern

Um Wildschweine anzulocken und sie leichter erlegen zu können, bringen Jäger geringe Futtermengen (meist Mais) an sogenannten "Kirrungen" aus. Auch wenn es in einem Jahr mal wenig Eicheln und Bucheckern gibt, dürfte der Tisch für die Wildschweine vielerorts reich gedeckt sein. Außerdem wird mancherorts versucht, Wildschweine durch Futtergaben im Wald von schadensgefährdeten landwirtschaftlichen Flächen abzuhalten. An solchen Ablenkfütterungen darf dann aber nicht gleichzeitig gejagt werden. Über die Auswirkungen dieser Futtergaben auf die Bestandsentwicklung und die Raumnutzung der Wildschweine wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert.

Gutes Futter gibt’s auch in Städten

Grundsätzlich begünstigen die Klimaerwärmung und die allerorten für Wildschweine leicht verfügbare Nahrung die Entwicklung der Bestände. Dies gilt auch für die Nahrung, die Wildschweine im Siedlungsraum der Städte finden. Wenn sie dann noch merken, dass es ihnen in den befriedeten Flächen der Städte nicht an die Schwarte geht, weil dort nicht gejagt werden darf, bleiben sie mitunter sogar im Siedlungsraum. Dies geht dann aber bei einem so großen Wildtier wie dem Wildschwein meistens nicht ohne größere Konflikte.

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