Abschussplanung und Managementkonzepte
Innerhalb der ausgewiesenen Rotwildgebiete darf Rotwild nur im Rahmen der Vorgaben von Abschussplänen bejagt werden. Weil sich der Rotwildlebensraum über die Grenzen eines einzelnen Jagdreviers erstreckt, werden die Abschusspläne innerhalb der Hegegemeinschaften (Zusammenschlüsse mehrerer Jagdreviere eines Rotwildgebiets) abgestimmt und sind Teil des revierübergreifenden Rotwildmanagements. In erster Linie orientiert man sich bei der Abschussplanung am Forstlichen Gutachten. Die Bejagung erfolgt nachhaltig, wie die langen Zeitreihen der Jagdstrecke belegen.
Fundierte Rotwildmanagementkonzepte
Für viele Rotwildgebiete liegen wildbiologisch fundierte Managementkonzepte vor. Die darin beschriebenen Maßnahmen gehen weit über bloße Abschussempfehlungen hinaus. Orientiert an wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Rotwildbiologie werden dezidierte Jagdstrategien, Maßnahmen der Lebensraumverbesserung oder des Konfliktmanagements für das jeweilige Gebiet erarbeitet. Diese tragen den regionalspezifischen Gegebenheiten und gesellschaftlichen Erwartungen Rechnung. So gehören beispielsweise auch Maßnahmen dazu, mit denen Rotwild für jeden Waldbesucher erlebbar wird
Wild erleben
Integrales Schalenwildmanagement im Bergwald
Rot-, Gams- und Rehwild sind die für den Bayerischen Alpenraum charakteristischen Schalenwildarten. Sie stehen in komplexen Wechselbeziehungen mit ihrem Lebensraum und spielen daher beim Erhalt der Multifunktionalität des Ökosystems Bergwald eine entscheidende Rolle.
Vor diesem Hintergrund hat die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Kooperation mit den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) und unter Einbindung externer Experten ein Forschungskonzept ausgearbeitet.
Rotwildbewirtschaftung im Alpenraum optimieren
Im Rahmen des Forschungsprojektes "Untersuchungen zum Rotwild in der Hochwildhegegemeinschaft Isarwinkel" wird die Raumnutzung von Rotwild im Hochgebirge untersucht. Dabei werden Einflussfaktoren auf die Raumnutzung des Rotwildes genauer analysiert. Wie wirken sich Höhenlage, Winterbedingungen, Forstwirtschaft, Tourismus oder das jagdliche Management (u.a. Verteilung der Fütterungen, Ruhezonen) auf das Verhalten des Rotwildes im Gebirgsraum aus? Die Ergebnisse der Studie sollen helfen, die Rotwildbewirtschaftung zu optimieren und Wildschäden im sensiblen Gebirgswald zu minimieren.
Fangen, Narkotisieren und Markieren
Um solche und weitere Fragestellungen beantworten zu können muss Rotwild gefangen, narkotisiert und mit Telemetriesendern markiert werden. Aus der Verschneidung der Ortsdaten der markierten Tiere mit anderen Informationen in Geographischen Informationssystemen lassen sich entsprechende wissenschaftliche Analysen durchführen, deren Ergebnisse fundierte Schlussfolgerungen für ein optimiertes Rotwildmanagement erlauben.
Hightech um den Hals
Die Wildtierforscher bedienen sich heutzutage modernster Technik, um dem Rotwild auf die Spur zu kommen. Den gefangenen Rothirschen werden Halsbänder angelegt, die mit modernen GPS-GSM Sendern bestückt sind und mit hoher Genauigkeit Lokalisierungen der besenderten Tiere erlauben.
Aus anderen Rubriken
Um beurteilen zu können, ob Wald und Wild miteinander in Einklang stehen, braucht es regelmäßige Informationen über den Zustand der Waldverjüngung. In Bayern werden daher seit 1986 in regelmäßigen Abständen die sogenannten Forstlichen Gutachten erstellt. Dabei werden für jede der rund 750 Hegegemeinschaften die Situation der Waldverjüngung sowie die Verbiss- und Fegeschäden durch Schalenwild (Rehe, Rotwild und Gämse) erfasst und bewertet.
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