Hermelin

Hermelin auf WieseZoombild vorhanden

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Hermeline sind kleine Raubtiere, die zur Familie der Marderartigen gehören. Nähert sich das Jahr dem Ende, wechselt das Hermelin sein braunes Sommerfell gegen einen weißen Winterpelz. Mit dieser Tarnung kann sich das Hermelin auch im Schnee an seine Beute heranschleichen und diese überwältigen. Im Gegensatz zu seinem kleinen Verwandten, dem Mauswiesel, wird das Hermelin auch Großes Wiesel oder Kurzschwanzwiesel genannt.

Erscheinungsbild

Hermelin im Winterkleid
Hermeline haben den für viele Marder typischen langgestreckten, schlanken Körper mit kurzen Beinen. Der Schwanz hat an der Spitze eine schwarze Quaste. In unseren Breiten ist das Fell dieser Wiesel am Rücken im Sommer braun gefärbt, die Bauchseite ist weiß und bildet eine klare Abgrenzung zum Rückenfell. Im Winter sind die Tiere komplett weiß gefärbt – bis auf die Schwanzspitze, die stets schwarz bleibt.

Diese schwarze Quaste ist, abgesehen von der Größe, das sicherste Unterscheidungsmerkmal zwischen Hermelin und Mauswiesel. Beim Mauswiesel ist die Schwanzspitze im gleichen Ton wie das Fell gefärbt. In südlicher gelegenen Regionen des Verbreitungsgebietes können auch im Winter braun gefärbte Hermeline angetroffen werden, während sie ganz im Norden ganzjährig ihr weißes Winterkleid tragen.

Bekannt ist das Hermelin vor allem für sein weißes Fell. Vor allem das Tragen des weißen Winterpelzes mit den als schwarze Tupfen erscheinenden Schwanzspitzen, gilt bis heute als Auszeichnung der höchsten Würdenträger und soll (seelische) Reinheit und Vollkommenheit symbolisieren.

Wissenswertes auf einen Blick

  • Wissenschaftlicher Name: Mustela erminea
  • Gewicht: 110-345 g
  • Größe: Kopf-Rumpf-Länge 22-30 cm
  • Alter: etwa 2 Jahre
  • Geschlechterunterschied: Weibchen sind etwas kleiner und leichter als Männchen
  • Anzahl der Jungen: 2 – 18

Hermeline in Bayern

Jagdstrecke

Hermelinstrecke in Bayern seit 1985 bis 2021Zoombild vorhanden

Gesamtstrecke Hermelin seit 1985 (© StMELF)

Das nebenstehende Diagramm gibt Ihnen einen schnellen Überblick über die Streckenentwicklung des Hermelins in Bayern. Mit Daten seit 1985 haben wir hier für Sie eine Zusammenstellung aufbereitet.

Lebensraum und Lebensweise

Hermelin im SommerkleidZoombild vorhanden

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Hermeline pflegen eine heimliche Lebensweise. Sie sind Einzelgänger und besiedeln die verschiedensten Lebensräume. Am liebsten sind ihnen strukturreiche Landschaften mit Brachflächen, Hecken, Feldgehölzen, Waldrändern und Lichtungen. Die Nähe zu Gewässern wertet den Lebensraum für Hermeline auf. Auch Siedlungsgärten suchen sie gerne heim, versuchen aber den Kontakt mit Menschen möglichst zu vermeiden. Geschlossene Waldgebiete werden ebenfalls gemieden.
Im Winter sind sie verstärkt nachts, im Sommer eher tagsüber aktiv. Als Schlafplätze nutzen sie ehemalige Baue anderer Tiere, wie beispielsweise von Maulwürfen oder Kaninchen. Baumhöhlen oder Stein- und Holzhaufen bieten ihnen ebenfalls einen geeigneten Unterschlupf.
Die Größe ihrer Streifgebiete variiert, abhängig von Nahrungsangebot, zwischen 20.000 und 400.000 m², wobei Männchen normalerweise die größeren Streifgebiete haben. Die Weibchen sind sesshaft, während einige Männchen zur Paarungszeit ihr Revier aufgeben und weiträumig umherwandern um möglichst viele Damenbekanntschaften zu machen.

Ernährung

Hermelin seitlich auf SteinZoombild vorhanden

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Wiesel pirschen sich an die Beute heran, erlegen diese durch einen gezielten Biss und schleppen sie anschließend in den Bau um sie dort aufzufressen. Trotz seiner geringen Körpergröße ist das Hermelin ein erfolgreicher Jäger und kann Beutetiere bis zur Größe eines Kaninchens überwinden. Hauptsächlich erbeutet es jedoch kleine Säugetiere wie Mäuse, Ratten, Spitzmäuse und Maulwürfe. Bei einem Mangel an kleinen Säugetieren jagen Hermeline auch Reptilien, Fische, Insekten oder kleinere Vögel wenn sie an sie herankommen.

Hermelin im Jahresverlauf

Hermelin klettert auf BaumZoombild vorhanden

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Die Paarung findet bei Hermelinen zwischen Mai und Juli statt. Es schließt sich eine verlängerte Tragzeit von bis zu elf Monaten an (vergleiche hierzu den Baummarder). Die eigentliche Trächtigkeit beginnt erst im nächsten Frühjahr. Nach 28 Tagen werden im April und Mai die Jungtiere geboren.
Pro Wurf kommen in Durschnitt sechs bis neun (in Ausnahmefällen bis zu 18) Jungtiere mit einem Geburtsgewicht von etwa drei Gramm auf die Welt. Die blinden und vollkommen hilflosen Jungen werden ausschließlich vom Weibchen versorgt und gesäugt. Erst mit dreieinhalb bis vier Wochen nehmen sie etwas feste Nahrung auf, mit fünf bis sechs Wochen öffnen sie die Augen.

Männchen sind etwa im Alter von einem Jahr geschlechtsreif, Weibchen sind dagegen in der Lage sich bereits als Nestlinge etwa ab der fünften Lebenswoche erfolgreich zu paaren und können so schon mit einem Jahr Junge bekommen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Hermelins beträgt nur ein bis zwei Jahre. Dafür sorgen viele Fressfeinde, unter anderem Greifvögel, Eulen, Füchse und Dachse.

Jägersprache

Für die Marderartigen werden unter den Jägern unter anderem folgende Begriffe verwendet:

  • Ranzzeit: Paarungszeit
  • Rüde: Männchen
  • Fähe: Weibchen
  • Lunte, Fahne: Schwanz
  • Fang: Schnauze/Maul
  • Geschröte: Hoden
  • Schnalle: Äußeres Geschlechtsteil beim weiblichen Marder
  • Brante mit Nägeln: Pfote mit Krallen
  • Balg: Pelz
  • schwarzes Schwanzende: Rutenquaste

Jagd und Management

stehendes HermelinZoombild vorhanden

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Hermeline unterliegen wie die anderen einheimischen Marderartigen gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 1 BJagdG dem Jagdrecht.
In Bayern darf das große Wiesel vom 1. August bis zum 28. Februar bejagt werden.

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