Steinmarder

Hals- und Kopfbereich eines Steinmarders von der SeiteZoombild vorhanden

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Der Steinmarder hat über die Jahre seine Scheu vor Menschen fast komplett verloren. Häufig bewohnen Steinmarder auch Speicher oder Schuppen, weshalb sie auch Hausmarder genannt werden. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Europa, außer Großbritannien. Hier konnte bisher nur sein Verwandter, der Baummarder, Fuß fassen.

Erscheinungsbild

Hals- und Kopfbereich eines Steinmarders von der Seite
Der Steinmarder hat die für Marderartige typische langgestreckte, gedrungene Form mit eher kurzen Beinen. Im Vergleich zu seinem Verwandten, dem Baummarder, scheint er etwas stämmiger und ist weniger flink. Das Fell des Steinmarders ist graubraun, der Kehlfleck im Halsbereich ist stets weiß und zu den Vorderläufen hin gegabelt.
Neben den ebenfalls hell geränderten, kleinen Ohren ist die Nasenspitze ein wichtiges Merkmal: Sie ist beim Steinmarder im Gegensatz zum Baummarder immer rosa.

Wissenswertes auf einen Blick

  • Wissenschaftlicher Name: Martes foina
  • Gewicht: 1,2–2,1 kg
  • Größe: Kopf-Rumpf-Länge 70–75 cm, Schulterhöhe ca. 15 cm
  • Alter: bis zu 10 Jahre
  • Geschlechterunterschied: Männchen etwas größer als Weibchen
  • Fortpflanzung: 3 – 6 Junge

Junge Steinmarder

junger Steinmarder auf Waldboden

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Hören Sie die Laute junger Steinmarder!

Autor: Meyer, Hugo / Tierstimmenarchiv Berlin

Steinmarder in Bayern

Der Steinmarder ist derzeit die häufigste Marderart Mitteleuropas. Durch seinen Lebensstil hat er sich bestens an unsere Kulturlandschaft angepasst. Obwohl er Mitte des letzten Jahrhunderts selten wurde, war er nie so bedroht wie der Baummarder. Das liegt vermutlich auch daran, dass der Pelz des Steinmarders weniger begehrt war als der des Baummarders.

Jagdstrecke

Steinmarderstrecke in Bayern seit 1985 bis 2021Zoombild vorhanden

Gesamtstrecke Steinmarder seit 1985 (© StMELF)

Die Streckenentwicklung des Steinmarders ist in den letzten Jahren relativ konstant. Die Gesamtstrecke des Jagdjahres 2021/2022 liegt bei ca. 13.000 Steinmardern

Streckendaten Steinmarder in Bayern und nach Regierungsbezirken seit 1985 pdf 246 KB

Lebensraum und Lebensweise

Steinmarder klettert Kiefer emporZoombild vorhanden

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Steinmarder sind dämmerungs- und nachtaktive Einzelgänger. Außerdem sind sie ausgesprochene Kulturfolger, die vom menschlichen Einfluss auf die Landschaft profitieren.
Bezüglich Nahrung und Unterschlupf sind sie nicht sehr wählerisch und sehr anpassungsfähig. Die Tage verbringen die geschickten Kletterer bevorzugt in Dachböden, Schuppen oder Reisighaufen.

Hausmarder besiedeln ganz Bayern, von offenen Landschaften bis hin zu Siedlungsgebieten. Die Größe eines Steinmarderterritoriums variiert je nach Nahrungsangebot. Während im Wald oder Feld im Durchschnitt 200–300 Hektar besetzt werden, sind es in der Stadt oft bloß 40–200 Hektar.

Ernährung

Ein echter Autoliebhaber

Steinmarder frontal fotografiertZoombild vorhanden

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Steinmarder sind bei der Futterwahl sehr flexibel. Die opportunistischen Sammler fressen Mäuse und andere Kleinsäuger, Insekten, Vögel, Eier und Aas ebenso wie pflanzliche Nahrung, vor allem Früchte, Beeren und Obst. Der Steinmarder ernährt sich auch gerne aus Mülltonnen die in Siedlungen oft ein Festmahl bereithalten.
Verirrt er sich in den Hühnerstall verfällt er in eine Art Blutrausch: Er tötet dort alles was sich bewegt, obwohl er nur ein oder höchstens zwei Hühner gleich fressen kann.

Der Steinmarder zerbeißt aus Gummi oder Plastik bestehende Gegenstände und somit auch Bestandteile von Autos. Das bringt ihm bei den Autofahrern einen schlechten Ruf ein. Steinmarder richten gern Schlafhöhlen unter Kühlerhauben ein und markieren ihre Ruheplätze.
Im Falle eines Umparkens des Autos in ein anderes Marderrevier inspiziert der dort ansässige Marder die potenzielle Schlafhöhle und stößt auf die Markierung des "Eindringlings". Obwohl dieser nicht zu finden ist, löst die "Duftprovokation" ein starkes Abwehrverhalten aus und der Revierinhaber zerbeißt was ihm vor die Nase kommt, ganz zum Leidwesen des Fahrzeugbesitzers.
Ein Büschel Hundehaare unter der Kühlerhaube soll die Besetzung des Autos durch einen Marder verhindern können.

Steinmarder im Jahresverlauf

Die Paarungszeit (Ranz) der Steinmarder ist in den Sommermonaten. Im Juli und August ist Hochbetrieb. Anschließend folgt die für Marderartige typische Keimruhe. Nach der 44–tägigen eigentlichen Tragzeit werden dann im März bis April durchschnittlich drei Junge nackt und blind geboren. Diese leben bis zum Herbst im Familienverband, bevor sie selbstständig werden. Steinmarder werden mit etwa zwei Jahren geschlechtsreif und erreichen ein Alter von maximal 10 Jahren.

Jägersprache

Für die Marderartigen werden unter den Jägern unter anderem folgende Begriffe verwendet:

  • Weißkehlchen, Hausmarder, Dachmarder: Steinmarder
  • Edelmarder, Goldmarder, Gelbkehlchen: Baummarder
  • Ratz, Stänker: Iltis
  • Ranzzeit: Paarungszeit
  • Rüde: Männchen
  • Fähe: Weibchen
  • Lunte, Fahne: Schanz
  • Fang : Schnauze/Maul
  • Geschröte: Hoden
  • Schnalle: Äußeres Geschlechtsteil beim weiblichen Marder
  • Brante mit Nägeln: Pfote mit Krallen
  • Balg: Pelz
  • schwarzes Schwanzende des Hermelins: Rutenquaste

Jagd und Management

Der Stein- sowie auch der Baummarder unterliegen laut § 2 Abs. 1 Nr. 1 des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) dem Jagdrecht.
Beide Arten dürfen in Bayern vom 16. Oktober bis zum 28. Februar bejagt werden. Den Rest des Jahres besteht Schonzeit.

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