Eichelhäher
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Im Volksmund wird der Eichelhäher auch "Wächter des Waldes" und "Eichensäer" genannt. Der Grund hierfür sind zum einen seine weithin hörbaren Warnrufe wenn Eindringlinge in der Nähe sind. Zum anderen seine Eigenheit, Baumsamen in Verstecken zu deponieren - die er dann teilweise vergisst. In Bayern ist der zur Familie der Rabenvögel zählende Vogel weit verbreitet. Sein Bestand wird auf 105.000 bis 290.000 Brutpaare geschätzt.
Erscheinungsbild
Im Flug gibt jedoch der leuchtend weiße Bürzel einen sehr starken Kontrast zu den schwarzen Schwanzfedern ab. Gleiches gilt für die schwarz-weiße Zeichnung der Armschwingen. Deshalb und wegen der rudernden Flügelschläge ist der Eichelhäher im Flug sehr gut zu erkennen.
Wissenswertes auf einen Blick
- Wissenschaftlicher Name: Garrulus glandarius
- Gewicht: durchschnittlich 170 g
- Größe: Gesamtlänge 34-35 cm, Flügelspannweite 52-58 cm
- Alter: älteste beringte Vögel 17 Jahre alt
- Geschlechterunterschied: keine Unterschiede im Gefieder, Männchen sind etwas kräftiger als die Weibchen
- Gelege: (3-9) meist 5 Eier; ein Gelege je Jahr
Die Stimme des Eichelhähers
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Hier hören Sie die Lautäußerungen eines ganzen Trupps Eichelhäher.
Autor: Wallschläger, Dieter / Tierstimmenarchiv Berlin
Eichelhäher in Bayern
Jagdstrecke
Gesamtstrecke Eichelhäher seit 1985 (© StMELF)
Lebensraum und Lebensweise
Der Eichelhäher leistet einen wichtigen Beitrag bei der natürlichen Verjüngung der Eiche
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Eichelhäher speichern das ganze Jahr über Nahrungsüberschüsse in Verstecken. Die Beute, meist große Baumsamen wie Eicheln, wird dabei immer einzeln, oft unter der Krautschicht und mit Kontakt zum Mineralboden, versteckt. Vor allem im Herbst werden mehrere Tausend Verstecke pro Vogel angelegt.
Da schätzungsweise nur ein Fünftel der Verstecke auch wieder durch den Häher genutzt werden, trägt er auf diese Weise zur Verbreitung der Baumsamen bei. Bis zu 10 Eicheln kann ein Eichelhäher in seinem Kropf transportieren und dies über eine Distanz von mehreren Kilometern. So verhilft er dem Samenbaum zur weiträumigen Verbreitung seines Erbgutes und dem Waldbesitzer zu kostenlosen Jungbäumen mit meist guter Qualität.
Der Eichelhäher leistet damit einen wichtigen Beitrag bei der natürlichen Verjüngung der Eiche im Wald.
Ernährung
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Und die besteht tatsächlich überwiegend aus Eicheln, weshalb der Rabenvogel seinen Namen vollkommen zu Recht trägt. Nur in Jahren in denen die Eichen wenig Eicheln tragen werden auch vermehrt Haselnüsse, Bucheckern oder andere Baumsamen genutzt, bzw. notfalls als Winternahrung sogar Mais.
Kleinsäuger und Jungvögel spielen hingegen nur eine sehr untergeordnete Rolle im Speiseplan.
Eichelhäher im Jahresverlauf
In folgender Grafik sind wichtige Zeiten im Jahresverlauf des Eichelhähers dargestellt.
Die Paarungszeit beginnt bei Standvögeln, die das ganze Jahr in der Nähe des Bruthabitates verbringen, meist schon im Februar. Bei Zugvögeln, sobald sich die Partner im Brutgebiet eingefunden haben. Beide verteidigen gemeinsam ein Revier. Beide Partner bauen zusammen innerhalb von ein bis zwei Wochen zwischen Ende März und Ende Mai das Nest. Die Weibchen werden vom Männchen die Tage vor der Eiablage (3 - 7 Eier) intensiv bewacht und während des Brütens mit Futter versorgt. Die Brutzeit beginnt oft schon Anfang April und endet Mitte Juni, das eigentliche Brutgeschäft dauert 16 bis 19 Tage.
Sobald die Jungvögel geschlüpft sind, kümmern sich beide Elternteile um die Nahrungsbeschaffung. So können die Jungvögel bereits nach ca. drei Wochen das Nest flugfähig verlassen. Danach werden sie noch drei bis vier Wochen von den Eltern geführt. Die Aufzuchtperiode erstreckt sich von Mai bis zum August.
Im Gegensatz zu Saat-, Rabenkrähe und Dohle sind Eichelhäher weniger gesellig und bilden im Winter, wenn überhaupt, meist nur kleinere Trupps.
Jägersprache
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich unter Jägern für bestimmte Aktivitäten, Körpermerkmale oder Verhaltensweisen im Zusammenhang mit einer Tierart Begriffe eingebürgert. Einige davon sind hier aufgeführt.
- Trupp: Gruppe
- Schlafbaum: Ruheort
- Spiegel: bunte Flügeldecken
- Ständer: Beine, Füße
- Geschmeiß: Kot
- Rätschen: Warnrufe
- Abstreichen: Abfliegen
- Haube, Holle: Scheitelfedern
Jagd und Management
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Die Jagd auf den Eichelhäher war Gegenstand einer Landtagsanfrage. Die Antwort gibt einen fundierten Überblick über verschiedene Themen rund um den Eichelhäher. Auch weiterführende Literaturquellen werden genannt.
Antwort auf Landtagsanfrage zur Jagd auf Eichelhäher (09.05.2014, Bayerischer Landtag) 39 KB