Steinwild

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Steinböcke gehören zur Gattung der Ziegen (Capra). Als echte Vertreter der Wildziegen, kommen sie in verschiedenen Unterarten über Eurasien und Nordost-Afrika verbreitet vor. Der auch in Bayern vorkommende Alpensteinbock (Capra ibex ibex) und der Iberische Steinbock (Capra ibex pyrenaica). Steinböcke sind auf ihren Lebensraum in den Felsregionen der Hochgebirge spezialisiert.
Steinwild in Bayern

Alpensteinböcke kommen ausschließlich in Europa vor. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den kompletten Alpenraum und umfasst damit Frankreich, die Schweiz, Deutschland, Norditalien und Österreich.
Anfang des 19. Jahrhunderts war die Art nahezu ausgerottet. Damals war der Aberglaube weit verbreitet, dass Magensteine des Steinwilds, sogenannte "Bezoarkugeln" sowie das Herzkreuz (ein kleiner Knochen) schützende und heilende Wirkung hätten. Unter anderem deshalb waren die Tiere eine begehrte Jagdbeute.
Lediglich etwa 100 Exemplare der Hochgebirgsbewohner gab es noch im Nationalpark "Gran Paradiso" in Norditalien. Alle heute im Alpenraum lebenden Steinböcke stammen von dieser Restpopulation ab. Die Bestände gehen auf Wiederansiedlungen und natürliche Ausbreitungsvorgänge zurück. Im Jahr 2015 wurde der Gesamtbestand des Alpensteinbockes auf über 50.000 Tiere geschätzt.
Offizielle Bestandserfassung 2016: Fast 800 Steinböcke gezählt

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Steinwild ist in den Landkreisen Bad Tölz, Rosenheim, Miesbach, im Ober- und Ostallgäu, sowie im Kerngebiet des Nationalparks Berchtesgaden beheimatet. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat 2016 die gesammelten Daten zusammengefasst und ausgewertet. Eine solche Übersicht gab es zuletzt 2010.