Grünlandnutzung
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Die vielen Wiesen und Weiden in Bayern leisten wichtige Beiträge zum Natur- und Artenschutz sowie zum Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaft.
Viele Wildtiere, besonders die Wiederkäuer, finden auf den Wiesen und Weiden wertvolle Nahrung. Für Arten wie Rothirsch und Reh gehört das Grünland zu einer der beliebtesten Nahrungsquellen überhaupt.
Staatliche Förderprogramme wie das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) fördern extensive Bewirtschaftungsweisen und tragen zum Erhalt des Dauergrünlands bei.
Grünlandnutzung in Bayern
Die aggregierten Daten stammen aus der zentralen InVeKoS Datenbank (ZID).
Äsung für das Wild
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Generell stellt das Grünland eine sehr wichtige Nahrungsquelle dar. Je mehr Klee wächst, umso beliebter ist es bei Rehen oder Hasen. Mufflons, Rotwild und Gämsen kommen mit einem höheren Anteil an Gräsern zu Recht.
Nutzung heute
So vielfältig wie die Pflanzen im Grünland sind auch die Nutzungsformen in der heutigen Landwirtschaft. Als Hauptnutzungsarten unterscheidet man Wiesen und Weiden. Welche Art der Nutzung vom Landwirt gewählt wird, hängt hauptsächlich von den betriebswirtschaftlichen Gegebenheiten ab.
Weiden
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Viele Grünlandflächen werden auch durch Weide und Mahd genutzt (Mähweiden).
Wiesen
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Wiesen werden unterschiedliche intensiv genutzt. Je nach Schnitthäufigkeiten und Düngungsintensität unterscheidet man zwischen extensiv genutzten Wiesen, Wiesen mittlerer Intensität und Intensivwiesen.
Auf Intensivwiesen kann ein Ertrag von 100 - 140 DezitonnenTrockenmasse/ha erzielt werden.
Von Blumen, Gräsern und Kräutern
Die Grünlandnarbe setzt sich aus Gräsern, Leguminosen und Kräutern zusammen.
Übersicht über die wichtigsten bayerischen Grobfutterpflanzen (LfL)
Gräser
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Im Grünland sind unter anderem der Wiesenfuchsschwanz, das Wiesenlieschgras und der Wiesenschwingel von Bedeutung.
Leguminosen
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Für Wildtiere ist der Stickstoff in diesen Pflanzen sehr nahrhaft und beliebt.
Die bekanntesten Arten sind zum Beispiel Weiß- oder Wiesenrotklee, die Wicken oder die Wiesenplatterbse.
Kräuter
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Diese Vielfalt auf Kräuterwiesen bietet vielen Wildtiere geeignetes Futter.
Absolut oder fakultativ?
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Generell muss jeder Landwirt über eine mögliche Acker- oder Grünlandnutzung selbst entscheiden.
Absolutes Grünland
Absolutes Grünland ist in Regionen anzutreffen, die für eine Ackernutzung ungeeignet sind. Als Beispiele sind hier Hochlagen (hochgelegene Almen/Alpgebiete, Hochlagen der Mittelgebirge), steile Hanglagen, Überschwemmungsgebiete oder Böden mit hoch anstehendem Grundwasser zu nennen.
Fakultatives Grünland
Hier wird Grünland aus betriebswirtschaftlichen oder arbeitstechnischen Gründen der Ackernutzung vorgezogen. Eine Ackernutzung wäre jedoch möglich. In den letzten Jahren nahm fakultatives Grünland in Deutschland stark ab.
Historisches
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Definition
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Quelle: Die Landwirtschaft -– Landwirtschaftlicher Pflanzenbau (2014)
Interessante Links
- Bayerischer Agrarbericht - Grünland und Futterbau
- Alm- und Alpwirtschaft in Bayern
- Arbeitsschwerpunkt Berglandwirtschaft der LfL
- Grünlandforschung - Institut für Pflanzenzüchtung der LfL
- Grünlandforschung - Institut für Agrarökologie der LfL
- Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum Spitalhof der LfL in Kempten