Iltis

Iltis frontalZoombild vorhanden

© Stephan Morris–Fotolia.com

Der europäische Iltis gehört zur Familie der Marderartigen und ist auch als Waldiltis bekannt. Das ist allerdings irreführend, da die großen Waldgebiete Bayerns kaum von ihm besiedelt werden. Viel mehr bevorzugt er strukturreiche Waldränder und Landschaften mit vielen Hecken als Lebensraum. Auch unsere Ortschaften hat er für sich entdeckt.

Erscheinungsbild

Iltis seitlich auf Baumstumpf sitzend
Das auffälligste Merkmal des Iltisses ist seine charakteristische weiße Gesichtsmaske. Bis auf den kontrastreichen Kopf ist das Deckhaar des Tieres dunkelbraun bis schwarz. Das durchscheinende, wärmende Unterfell hat eine gelblich–weiße Färbung. Wie wir den Iltis letztendlich wahrnehmen, kommt also ganz auf den Blickwinkel des Betrachters an: Mal erscheint er dunkel, mal hell.
Die Körpergestalt ist, wie bei den meisten Marderartigen, gedrungen. Die Extremitäten sind im Verhältnis zum Körper kurz, ebenso der Schwanz (bis max. 20 cm).

Wissenswertes auf einen Blick

  • Wissenschaftlicher Name: Mustela putorius
  • Gewicht: 650 – 1.200 g
  • Größe: Kopf-Rumpf-Länge 35 - 45 cm
  • Geschlechterunterschied: Männchen etwas größer, länger und schwerer als Weibchen
  • Anzahl der Jungen: 4 – 8 Junge pro Wurf; Ersatzwurf bei Verlust des ersten Wurfes möglich

Junge Iltisse

die Köpfe zweier junger Iltisse

© Stephan Morris–Fotolia.com

Hören Sie jungen Iltissen bei der Fütterung zu!

Autor: Meyer, Hugo / Tierstimmenarchiv Berlin

Iltisse in Bayern

Jagdstrecke

Iltisstrecke in Bayern seit 1985 bis 2021Zoombild vorhanden

Gesamtstrecke Iltis seit 1985
(© StMELF)

Das folgende Diagramm gibt Ihnen einen schnellen Überblick über die Streckenentwicklung des Iltis in Bayern. Mit Daten seit 1985 haben wir hier für Sie eine Zusammenstellung aufbereitet.

Lebensraum und Lebensweise

Iltis seitlich im GrasZoombild vorhanden

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Der Iltis kommt nur im europäischen Raum vor. Er besiedelt Waldränder, Hecken, sowie Feld- und Wiesenlandschaften. Gräben oder bewachsene Bach- und Flussufer sind eine wertvolle Bereicherung für seinen Lebensraum. In geschlossenen Wäldern fühlt er sich weniger wohl.
Menschliche Siedlungen kommen ihm gelegen, da er z.B. Schuppen oder Drainagerohre gerne als Tagesschlafplatz nutzt. Gern verkriecht er sich in Asthaufen, Holzstößen, Baumhöhlen oder im Pflanzendickicht der Gärten und Parkanlagen. Iltisse sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Im Sommer und Herbst können sie auch tagsüber beobachtet werden. Je nach Nahrungsangebot und Lebensraumqualität können ihre Streifgebiete von knapp 1 km² bis zu 11 km² variieren.

Ernährung

Iltis KopfZoombild vorhanden

© Tutto62/Pixelio.de

Die Hauptnahrungsquelle des Iltisses sind Amphibien. Am liebsten sind ihm Frösche und Kröten. Daneben werden häufig Kleinsäuger, wie Feld- und Waldmäuse, Ratten sowie gelegentlich Spitzmäuse erbeutet. Auch Aas, Schlachtabfälle oder Tierfutter werden regelmäßig verzehrt. Vögel, Eier oder pflanzliche Nahrung wie Früchte stehen hingegen nur selten auf dem Speiseplan.

Bleib weg – oder ich stinke!

Ein Iltis schaut frontal in die Kamera. Der Iltis hat einen schwarz-braunen Kopf.Zoombild vorhanden

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Du stinkst wie ein Iltis – keiner bekommt das gerne gesagt.
Den Ruf eines Stinkers bringen dem Iltis seine Afterdrüsen ein. Über diese kann bei Bedrohung oder zum Markieren des Reviers ein stark stinkendes Sekret abgesondert werden. Spritzweiten bis über einen halben Meter sind dabei keine Seltenheit.

Iltisse im Jahresverlauf

Zwei junge Iltisse schauen hinter einem Ast hervor.Zoombild vorhanden

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Iltisse werden mit ca. 1 Jahr geschlechtsreif. Die Paarungszeit der Iltisse liegt zwischen März und Juni. Nach 40–42 Tagen kommen im Mai und Juni zwischen vier und acht Jungtiere zur Welt. Falls der erste Wurf nicht überlebt, können die Weibchen ein zweites Mal im August Junge bekommen. Verluste durch ungünstiges Wetter oder Fressfeinde können so ausgeglichen werden. Wie bei allen Marderartigen sind die Jungen zunächst Nesthocker, mit einem Geburtsgewicht von nur 9-10 Gramm. Ihre Augen öffnen sich erst nach vier bis fünf Wochen.

Jägersprache

Für die Marderartigen werden unter den Jägern unter anderem folgende Begriffe verwendet:

  • Ratz, Stänker: Iltis
  • Ranzzeit: Paarungszeit
  • Rüde: Männchen
  • Fähe: Weibchen
  • Lunte, Fahne: Schanz
  • Fang: Schnauze/Maul
  • Geschröte: Hoden
  • Schnalle: Äußeres Geschlechtsteil beim weiblichen Marder
  • Brante mit Nägeln: Pfote mit Krallen
  • Balg: Pelz

Jagd und Management

Ein Iltis seitlich im Gras mit seinen Vorderpfoten auf einem Ast aufgestützt.Zoombild vorhanden

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Der Iltis unterliegt gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 1 BJagdG dem Jagdrecht.
In Bayern darf der Iltis nur in der Zeit vom 1. August bis zum 28. Februar bejagt werden.

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