Leittriebverbiss Kiefer

Kiefer Stämme von unten fotografiert, rissige Borke / Rinde gut zu sehen

© Bosch, T.

Mit 17 % Flächenanteil ist die Kiefer die zweithäufigste Baumart in Bayern (BWI 2012). Sie wurde in der Vergangenheit vor allem in Mittel- und Oberfranken sowie in der Oberpfalz auf nährstoffarmen und trockenen Standorten angebaut. Von Natur aus wäre die Pionierbaumart Kiefer nur in geringen Anteilen am Waldaufbau beteiligt und würde nur auf extrem flachgründigen Böden und in Moorrandwäldern häufiger vorkommen.

mehrere alte Kiefern gen Himmel in die Kronen fotografiert. Im Vordegrund andere Laubbäume ohne Blätter.Zoombild vorhanden

© Kudernatsch, T.

Die Kiefer verjüngt sich natürlich bevorzugt auf vegetationslosen, offenen Bodenstellen, wo die Kiefernsämlinge wenig Konkurrenz durch andere Pflanzen haben. In den letzten Jahrzehnten hat sich in vielen Kiefernwäldern durch Aufgabe der Streunutzung und durch Stickstoffeinträge aus der Luft eine üppige Bodenvegetation entwickelt, die keine Kiefernnaturverjüngung mehr ermöglicht. Zudem wird die ertragsschwache Baumart von den Waldbesitzern nur noch selten gepflanzt oder gesät. Der Anteil der Kiefer in der Waldverjüngung ist deswegen deutlich geringer als in den Altbeständen. Er nahm die letzten 24 Jahre weiter ab: Von 5,8 % im Jahr 1991 auf 3,6 % bei der Verjüngungsinventur 2015.
Die Kiefer wird in Bayern nur geringfügig vom Schalenwild beeinflusst. Neun von zehn Kiefern "ab 20 Zentimeter bis zur maximalen Verbisshöhe" waren 2015 ohne Verbiss und ohne Fegeschaden und 4,4 % waren frisch am Leittrieb verbissen (2012: 2,8 %).

Verbisssituation Kiefer interaktiv

Die nachfolgende interaktive Karte zeigt die Ergebnisse der Verjüngungsinventur für die Baumart Kiefer. Je nach Höhe des Leittriebverbisses sind die Hegegemeinschaften unterschiedlich eingefärbt. In grünen Hegegemeinschaften ist der Verbissdruck eher gering, in roten bis hin zu lila Hegegemeinschaften werden junge Kiefern dagegen stark verbissen.
Angezeigt werden nur Hegegemeinschaften, deren Ergebnis statistisch aussagekräftig ist. Klicken Sie auf eine Hegegemeinschaft und erhalten Sie weitergehende Informationen.

Verwendung der Karte

Über den weißen Pfeil neben der Themenangabe gelangen Sie zur Datenbankrecherche. Dort entscheiden Sie selbst welche Daten Sie sehen möchten. Seien es Zuständigkeitsbereiche der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Landkreis oder zurückliegende Jahrgänge des Forstlichen Gutachtens. Durch Auswahl eines oder mehrerer Kriterien wird die Kartendarstellung geändert.
Den Kartenausschnitt verändern Sie durch Bewegen des Mausrads oder den Gebrauch der "+" und "-" Symbole. Klicken Sie auf eine Hegegemeinschaft, erhalten Sie Detailinformationen zur Verbisssituation.

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